Kunst mit politischer Botschaft

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Es geht um den Restaurator Clemens Hartmann und das Gemälde Die Malkunst von Jan Vermeers - das Lieblingsbild von Adolf Hitler. Der österreichischer Kanzler will sich das Gemälde in sein Büro hängen, doch leider wurde es bei einem terroristischem Anschlag beschädigt. Clemens soll das Bild restaurieren, was aber in der vorgegeben Zeit unmöglich zu schaffen ist. Außerdem sollte dieses Werk allen zugänglich sein, findet Clemens. Eine Lösung muss her. Hinter dem genialen Cover verbirgt sich ein echtes Meisterwerk. Reinhard Tötschinger beschreibt mit Liebe fürs Detail die Arbeit eines Künstlers aus der Ich-Perspektive von Clemens. Hervorragend konstruierte Dialoge verschaffen eine Vorstellung der Figuren, die erst durch ihre Eigenarten und anschauliche Gefühlswelt lebendig werden. Es ist einerseits eine Politiksatire, ein Buch über die dunklen Einflüsse unserer Geschichte, über Kunst und Macht, das ein glaubhaftes und auch surreales Zusammenspiel abliefert. Für Abwechslung sorgen die persönliche Niederschriften des Malers Jan Vermeers und eine romantische Liebe. Mir hat sehr gefallen, dass Reinhard Tötschinger sich auch die Freiheit nimmt, Kritik an der österreichischen Regierung zu üben und diese sehr treffend platziert. Rochade begeistert mit einer packenden Atmosphäre, künstlerischer Ruhe und man fühlt sich mit humorvoller und meisterlicher Erzählkunst durchweg unterhalten. Ein sehr zu empfehlender Roman.