Original, Fälschung und Politik

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corbinian Avatar

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Kunst hatte in der Geschichte immer auch eine Bedeutung für die Herrschenden. Die einen Herrscher ließen Kathedralen Bauen, noch vorher Pyramiden. Andere zahlten horrende Summen für Statuen und Bilder. Wieder andere raubten Kunst, um diese Kunstgegenstände einfach zu besitzen und damit Macht und Reichtum zu Demonstrieren. Aus unterschiedlichen Gründen, Religion, Rache, Politik, zerstören Menschen aber auch Kunstwerke.

Das Buch Rochade, von Reinhard Tötschinger, erschienen beim Picus Verlag Wien, beginnt mit der versuchten Zerstörung eines Vermeers und lenkt den Blick dann schnell auf einen Kanzler, der sich, wie andere Politiker und Adlige vor ihm, mit dem Bild schmücken will. Dazu muss es restauriert werden.

Hier kommen Clemens Hartmann und sein Assistent Hubert ins Spiel. Diese sollen das Bild Die Malkunst restaurieren und anschließend an den ambitionierten Kanzler Österreichs übergeben. Ähnlichkeiten mit realen Personen, politischen Einstellungen und anderen Dingen sind rein zufällig - nicht. Ist es überhaupt unsere Realität? Egal, der Fokus liegt auf dem Bild, der Restaurierung und dem Plan, dem Kanzler eine Kopie unterzujubeln.

Ein spannender Roman, der die Malkunst in mehrfacher Hinsicht behandelt. Die Geschichte des Bildes, der Weg des Bildes ins Museum und die Restaurierung des Bildes mit vielen Fachbegriffen aber eben auch Malkunst im Allgemeinen und natürlich das Fälschen. Dazu zwei tolle Protagonisten und interessante Wendungen.

Fazit: Rochade ist ein tolles Buch über die Kunst, Künstler, Politiker, die Geschichte eines Kunstwerks und über die Meister der Restaurierung. Es unterhält sehr gut und man kann einiges lernen.