Testeinblick in den Beginn einer Geschichte?!

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laberlili Avatar

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„Neuanfang mit Rockmusik“ bewies mir einmal mehr, dass Serials definitiv weniger mein Ding sind: Die Reihe ist letztlich vierteilig angelegt, aber bereits der erste Teil „Neuanfang mit Rockmusik“ ist weder in sich geschlossen (klar, dass sind die einzelnen Geschichten im Falle von Serials nie) noch endet er mit einem eindeutigen Cliffhanger. Denn stattdessen hört „Neuanfang mit Rockmusik“ einfach auf.
Warum eine prinzipiell wohl einzige Geschichte in ohnehin nur vier Teile zerhackt wird, die allesamt innerhalb eines knappen Monats erscheinen, ist mir ohnehin unerklärlich; nun ja, vielleicht will man mehr Präsenz innert der Shops erzielen, eventuell will man auch nur mehr Umsatz erzielen.

Nachdem mir im Vorfeld eine Leseprobe zur Verfügung stand, war ich auch fest überzeugt, dass „Neuanfang mit Rockmusik“ erst deutlich später enden würde als die Geschichte dann tatsächlich zu Ende war; kaum kommt Eddi nämlich bei Anna an, ist dieser Band vorbei. Damit endet „Neuanfang mit Rockmusik“ exakt in dem Moment, ab welchem es interessant werden könnte.

Die Protagonistin Anna fand ich bis zu diesem Zeitpunkt übrigens eher ermüdend; erschien sie mir anfangs noch eher spontan und abenteuerlustig (hey, sie hatte mit ihrem alten Leben komplett abgeschlossen, um auf das ihr bis dahin total fremde, geerbte Anwesen zu ziehen!), auch sympathisch, machte sie auf mich doch schon bald den Eindruck einer eher unsicheren, hadernden Person, der hauptsächlich von ihrer besten Freundin Suzi gesagt wurde, wo es fortan langgehen würde.
Irgendwie konnte ich die wagemutige Anna, die sich nicht scheute, bei den Renovierungsarbeiten auch selbst Hand anzulegen und mit schwierigen Hunden zu arbeiten, nicht mit der Anna in Verbindung bringen, die sich scheute, ihre Dienste als Tiertherapeutin von sich aus anzubieten und die ständig von der Band „Damn Silence“ und deren charismatischen Sänger schwärmte.

Grade das war mir hier zu viel: Wer diesen Titel liest, erwartet zweifelsohne eine Rockstar Romance, aber von Beginn an wurde derart heftig von Eddi Markgraf und seiner Band geschwärmt, dass ich an die Zeit zurückdachte, in der ich 14 war und in welcher Robbie Williams noch zusammen mit Take That absolut angesagt war, aber wie gesagt: Das war zu Teeniezeiten und Annas ausgeprägte Schwärmereien und Grübeleien darüber, was wohl grade mit der Band sei, fand ich irgendwann doch eher albern.
In fast allen Rockstar Romances ist der Rockstar von Anfang an persönlich präsent oder taucht irgendwann völlig unvermittelt auf, aber Eddi wurde für mich hier pausenlos derart aufdringlich „beworben“, dass man gleich von Anfang an (selbst wenn man die Kurzbeschreibung nicht gelesen haben würde) damit rechnete, dass er gleich auf den Plan treten würde. “Gleich“ bedeutete in diesem Fall aber also zum Geschichtenende hin.

„Neuanfang mit Rockmusik“ ist also bislang absolut keine Liebesgeschichte, sondern noch eine nahezu reine „Anna möbelt eine olle Bruchbude auf“-Erzählung, in der ganz nebenher auch noch mal so eben zwei verhaltensauffällige Hunde mehr oder minder „gezähmt“ werden. (Diese Schilderung war zwar durchaus glaubwürdig, aber an die Schnelligkeit der Durchführung zweifelte ich dann doch, zumal Anna ja noch gar nicht so lange vor Ort gewesen war.)
Nichtsdestotrotz fand ich „Neuanfang mit Rockmusik“ nicht schlecht, ich will auch weiterlesen, um überhaupt erstmal auch nur ansatzweise in den Bereich der Rockstar Romance zu kommen; im Großen und Ganzen machte dieser Teil nun auf mich den Eindruck einer locker wegzulesenden Unterhaltungslektüre (deswegen dann doch drei Sterne in der Endwertung); aber „Neuanfang mit Rockmusik“ würde ich bislang nicht anders als XXL-Leseprobe, die zum nachfolgenden Band gehört, bezeichnen wollen. Ginge die story nicht flugs weiter, würde ich "Neuanfang mit Rockmusik" allerdings sicher nur zwei Sterne zugestanden haben!