Rocky Mountain Secrets

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Die Undercover-Agentin der DEA, Avery Wilkinson hat sich in den Montsantos-Clan eingeschlichen. Eine Familie mit mafiösen Strukturen, die sich im Allgemeinen auf Drogen, Menschenhandel und Drogen spezialisiert hat. Leider arbeiten die Köpfe der Bande so effizient, das bis jetzt keine handfesten Beweise gefunden wurden, um die Verbrecher dingfest zu machen. Getarnt als jugendliche Punkrockerin Marie versucht Avery deswegen genügend Belastungsmaterial gegen die beiden Brüder, die den Kopf des Clans bilden, zu sammeln. Denn glücklicherweise hat sie Tony Montsanto, der jüngere der Beiden, unter seinen persönlichen Schutz bestellt. Hilfe bei ihren Recherchen bekommt sie von einer kleinen Ratte, fast schon ein Must have für Punker, doch „Miss Marple“ vervollkommnet nicht nur das Bild einer Punkerin, sie kann unter anderem Geld und Drogen erschnüffeln. Als Marie von einer neuen Lieferung im Hafen erfährt, ist sie dort auch vor Ort und läuft ebenso wie Tony, dem FBI in die Hände. Ausgerechnet Averys Jugendliebe Cole führt mit seinem Partner Big A die Razzia durch. Monate harter Undercover- Tätigkeit sind verloren.
Ein paar Wochen später treffen Cole und Avery erneut aufeinander. In Kalifornien scheint ein Serientäter umzugehen, der es auf junge Männer abgesehen hat. Fast die einzige Gemeinsamkeit zwischen den fünf Getöteten scheint der Drogenkonsum, der sich auf den Monsanto-Clan zurückverfolgen lässt, zu sein. Avery soll als Profilerin und Insiderin Cole’s Team unterstützen auch auf die Gefahr hin, das sowohl Tony Montsanto , als auch sein Bruder sie erkennen könnten. Eine brenzlige Situation, die noch dadurch verstärkt wird, dass Avery und Cole mit ihrer vergangenen Liebesbeziehung immer noch nicht abgeschlossen haben. Auch zehn Jahre nach ihrer Trennung nicht.

Ein interessanter und spannender Krimi auf der einen Seite, eine kurzweilige Liebes- und Familiengeschichte auf der anderen Seite, versucht Virginia Fox zu verbinden. Das gelingt für mein Gefühl nicht immer. Der kriminalistische Teil ist u.a. dramatisch und fesselnd mit vielen Spannungsbögen und humorvolle Einlagen gestückt. Die Familiengeschichten rund um das Heimatdorf der Beiden Protagonisten , Independence hingegen verwirrend. Viel zu viele Personen die ich teilweise überhaupt nicht zuordnen konnte. Komplizierte Verhältnisse, die die Autorin versäumt klarer darzustellen. Da es sich um den fünften Teil einer Serie handelt, setzt Virginia zu viel beim Leser voraus. Da dies mein erstes Buch von dieser Serie war, hatte ich meine liebe Mühe die richtigen Schlüsse zu ziehen, da neben den vielen Schauplätzen, auch die gesamte Dorfgemeinschaft, nebst Haus- und Nutztieren namentlich erwähnt wird. Erst ganz zum Schluss konnte ich einiges nachvollziehen. Auch wurden mir zu oft unklare Hinweise auf die ersten vier Bücher gegeben, aber nicht näher erläutert. Erst durch den Epilog und die Leseprobe für den nächsten Band erhellte sich einiges.
Den zweiten Sternabzug gibt es von mir für die doch teilweise sehr schlechte Übersetzung. In der Regel überlese ich so etwas immer, wenn mich ein Buch fesselt. Bei diesem waren es aber doch zu viele. Um nur ein Beispiel zu nennen: „ Nachdem sie aber alle erstochen worden waren, bin ich mir gar nicht sicher, ob es überhaupt eine Rolle spielen?“( Seite 51/287)
Ich hatte in meiner Leseprobe vermutet dass sich „Rocky Montain Secrets“ mit der Serie von Janet Evanovich um die Kopfgeldjägerin Stephanie Plum messen kann. Das kann ich jetzt nach dem Lesen so nicht bestätigen. Trotzdem ist es ein kurzweiliges Buch mit einem klaren und einfach zu lesendem Schreibstil, das bei diesem trüben Wetter die beste Ausrede für einen Couch Tag ist.