jugendliches Roadmovie über Freundschaft, Erwachsenwerden und den Unterschieden zwischen Menschen

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soetom Avatar

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"Öööh, Papa, das ist ja ein Hör-Buch und kein Hörspiel", kam genervt von der Rückbank des Autos. Ich wollte aber weiter hören, sehr zum Unwillen meiner Tochter. Aber nur wenige Minuten später wurde ein "Kannst du mal lauter machen", von hinten. Die Neunjährige war voll in die Welt der Geschichte abgetaucht.
Die Handlung hat Tempo und hangelt sich von einer skurrilen, lustigen Wendung zur nächsten. Und das ist so anschaulich erzählt, dass es auch mich Erwachsenen auf dem Fahrersitz mitgenommen hat.
Die Figuren durchlaufen in einer Reise zu einem Schülerwettbewerb alle Aufs und Abs, Sorgen und Erfolgserlebnisse, die junge Menschen beschäftigen - von Umweltschutz bis Umzug des besten Freundes, Mobbing in der Schule und dem Gefühl, komisch oder anders zu sein. Dabei sind die Gefühlswelten der Figuren so lebensecht und glaubwürdig erzählt, dass mir alle schnell ans Herz gewachsen sind.
Mein persönlicher, kleiner Wehrmutstropfen war, dass Charly Hübner - den ich als Schauspieler eigentlich fast immer richtig großartig finde - an der ein oder anderen Stelle merkwürdige Pausen mitten im Satz macht, so als hätte er nicht gesehen, dass es nach dem einen Satzteil noch einen anderen gibt. Aber wenn das am Ende das Einzige ist, worüber man nörgeln kann, ist die Geschichte doch im Grunde ziemlich gut. Zumal das meiner Tochter nicht aufgefallen ist.
Und im Ernst: Wer möchte nicht mal Punk hörende Nonnen in Sportwagen kennenlernen und miterleben, wie ein Fach für Lakritzbonbons in Marsrover eingebaut werden?