Romy, Ben und ein kleines Dorf voller alter Leute

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petris Avatar

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Die Leseprobe versprach ein spritziges, witziges Buch mit viel Theater im Roman und Dramatik voller Menschlichkeit.
Romy hat einen großen Traum, eine erfolgreiche Schauspielerin zu werden. Doch sie ist ziemlich weit weg von der Erfüllung. Als Souffleuse sieht sie niemand und selbst diesen Job verliert sie.
Nach dem Tod der Großmutter kehrt sie in ihr Heimatdorf zurück. Ein Dorf, in dem nur noch alte Menschen leben, die im Wettstreit um die letzten verbleibenden Gräber einen Wettkampf gestartet haben, indem sie Unfälle inszenieren und so ihren Selbstmord tarnen. Romy will das stoppen. Und mit ihrem Projekt, ein Theater in die Scheune zu bauen, gibt sie dem ganzen Dorf wieder Sinn. Ach ja, den Romeo gibt es auch noch! Einen unerträglich eingebildeten Schauspieler, allerdings ebenso erfolglos wie Romy (abgesehen von einer Waschmittelwerbung!), den sie als Regisseur engagiert.

So weit so gut, das könnte eine witzige, spritzige Komödie werden. Ich musste an englische Komödien denken mit Kenneth Branagh und Emma Thompson. Und das alles in der ostdeutschen Provinz. Aber leider ging das nur stellenweise auf. Der Autor wollte da wohl zu viel und hat meiner Meinung nach zu viel in die Geschichte gestopft. Ein paar Tote weniger, ein paar psychologische Erklärungen weggelassen, eine unglaubliche menschliche Veränderung weniger und das Ganze hätte funktioniert. So wars nett, aber einfach ein wenig zu dick aufgetragen, wodurch Längen entstanden und der Witz verlorenging.

Ich liebe Theater, und ich liebe das Tragische in der Komödie, deshalb habe ich mich sehr auf die Lektüre gefreut. Leider hat das für mich nicht ganz funktioniert. Dennoch gabs schöne Stellen darin!

Gute Unterhaltung, der etwas weniger Dramatik gut getan hätte. Schade! Ich hatte mehr erwartet!