Shakespeare auf Besuch in Sachsen

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lealein1906 Avatar

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„Romeo & Romy“ hat mir gut gefallen, deswegen gebe ich vier Sterne. Zu allererst gefällt mir das Cover wirklich sehr gut, das hat mich sehr dazu verleitet das Buch lesen zu wollen. Und auch die Idee für die Geschichte finde ich wahnsinnig originell: Romy wollte eigentlich Schauspielerin werden, bekommt dann aber nur einen Job als Souffleuse, von dem sie nach einem unglücklichen Zwischenfall auch noch gefeuert wird. So geht sie zurück in ihr Heimatdorf in Sachsen, in dem nur noch alte Leute wohnen, die sie aber alle als Familie betrachtet. Kurzerhand fängt sie an, aus ihrer Scheune – zusammen mit den Alten – ein elisabethanisches Theater zu bauen, auf dem sie – zusammen mit den Alten – Romeo und Julia aufführen will. Das bringt sehr viel Aufregung in das kleine Dorf, sowohl positiver als auch negativer Art. Mit dazu kommt ihr Ex-Schauspielkollege Ben, den sie immer am liebsten gleichzeitig küssen und verhauen würde. Eine köstliche Kombination.
Die Geschichte ist mit viel Witz und Charme geschrieben, immer wieder gewürzt mit lustigen Szenen und Vorkommnissen, aber auch der Ernst des Lebens wird nicht vergessen: Tod, Eifersucht, Liebe, und vieles mehr. Mein einziger Kritikpunkt ist, dass gegen Ende zu viele Sachen schief gehen, es geschehen ganz viele Unglücksfälle auf einmal. Ich will nicht sagen, dass es sowas nicht geben soll, aber nach einer Weile denkt man einfach nur noch: ach, schon wieder Pech? Das wurde mir auf Dauer etwas zu viel, aber dennoch finde ich die Geschichte im Großen und Ganzen gelungen.
Die Charaktere gefallen mit ausgesprochen gut, weil einfach alles dabei ist. Verrückte, Leute, die sich schnell aufregen, Sanftmütige, Hilfsbereite,… wirklich alle Charaktereigenschaften sind vertreten. Das macht es sehr spannend, das Buch zu lesen. Gespickt mit Shakespeare-Zitaten, Sächsisch und viel Humor wird die Geschichte eines kleines Dorfes aufgezeichnet, das über sich hinauswächst, aber immer bei seinen Wurzeln bleibt.