Was Liebe kann, wird Liebe immer wagen - William Shakespeare

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tomke Avatar

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Ich habe mich sehr gefreut, als mich die frohe Botschaft erreichte, dass ich das Buch "Romeo & Romy" von Andreas Izquierdo probelesen darf. Schon kurze Zeit später traf das Buch bei mir ein, in ungewöhnlicher Weise, so wie ich es vorher noch nie erlebt. Zuallerst ist das Cover äußert ansprechend - vor allen Dingen Frauen fällt es direkt in den Blick und ich finde Farbwahl und Design wirklich gut gewählt. Außerdem wurde von dem Insel Verlag ein niedliches Lesezeichen mitgeliefert, äußerst praktisch und liebevoll mit Zitat, Grüßen aus Berlin und freien Linien für Gedanken versehen. Dem Roman waren ebenfalls kleine Leseproben beigelegt und ein Text mit persönlichem Gruß vom Autor. So macht probelesen und bewerten wirklich Spaß und man gibt sich gleich doppelt so viel Mühe bei der Rezension.

Zur Geschichte: Romy will Schauspielerin werden, findet sich jedoch nur in der Souffleusen-Rolle wieder. Nach ihrer Kündigung, die sie ihrer Liaison mit Kollegen Ben sowie einem verpatzten Auftritt zu verdanken hat, fährt sie in ihr Heimatdorf Großzerlitsch und beerdigt ihre verstorbene Großmutter Lene. Nachdem sie einige Tage in dem Dorf bleibt, merkt sie, dass den Alten alles daran gelegen ist zu sterben, da nur noch zwei Gräber auf dem Friedhof frei sind. In dem Alltagstrott kommt ihr die Idee aus der Scheune ein altes Theater im elisabethanischen Stil zu bauen und "Romeo und Julia" mit den Dorfbewohnern aufzuführen. Ein Regisseur ist schnell gefunden, jeder packt aus dem Dorf an, das Theater nimmt immer mehr Gestalt an und alte (Familien-)Geschichten machen den Lauf...

Weiter möchte ich nichts zur Geschichte sagen. Was mir an dem Buch besonders gut gefiel waren die Charaktere, die nach und nach immer mehr Persönlichkeit annahmen und die man alsbald ins Herz schließt und nicht mehr aus den Augen verlieren möchte. Der Autor war mir bis vor der Leseprobe nicht bekannt und ich habe daher einen völlig objektiven Eindruck von dem Buch erhalten können. Zu Anfang hat es ein wenig gedauert, bis ich mich in die Geschichte habe hineinversetzen können. Generell lässt sich das Buch aber sehr gut lesen und ich habe mich immer mehr in die Geschichte verliebt. Es geht vor allem um das Alter und um Alte, die mit ihrem Leben bereits abgeschlossen haben und nur noch an den Tod denken. Der Autor hat es nicht nur geschafft den Charakteren Persönlichkeit einzuhauchen, sondern er beschreibt das ganze Dorf einfühlsam und humorvoll. Dank der vielen Eindrücke des Theaters und beschreibenden Passagen kann man sich als Leser einen sehr guten Eindruck von dem Dorf selber, dem Bau des Theaters, den Kostümen und den Bewohnern machen.

Weshalb ich dem Buch nicht volle fünf Sterne verleihe: Ich finde die Geschichte rund um Romy und ihren Vater Artjom ein wenig speziell. Die Vorgeschichte wird Stück und Stück dem Leser unterbreitet, irgendwann stand völlig plötzlich und unerwartet ihr Vater vor der Tür und haut wieder ab, ist wieder da und so richtig ausgepfeilt finde ich diese Geschichte nicht. Außerdem ist es ein wenig irreal, wie Romy die Geldsorgen, die sie während des Bauens hat, umgeht. Von irgendwo kommt immer wieder ein "Retter", der ihr Geld leiht, der etwas günstig irgendwo auftreiben kann und damit ihren Traum weiter am Leben erhält.

Fazit: Andreas Iszuierdo hat ein tolles Buch mit interessanten Charakteren geschrieben, die viel Persönlichkeit besitzen. Frei nach dem Motto: "Höre nie auf zu träumen und zu leben" geht es um Träume, Freundschaft/Familie, Liebe und das Glück des Lebens. Romy, Ben und die alten Dorfbewohner inszenieren Shakespeares "Romeo und Julia" auf eine amüsante und originelle Weise. Danke für ein tolles Leseerlebnis - ich hoffe diese Rezension hilft Ihnen und sie lassen weiterhin Rezensionen von Vorablesen-Usern verfassen