Interessante Thematik, spannend umgesetzt

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schmökerwürmchen Avatar

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Alice und Nasti sind beste Freundinnen und geben sich gegenseitig Halt. Bei Nasti findet Alice Nähe und Geborgenheit, eben die Dinge, die ihr zu Hause fehlen. Durch Nasti lernt Alice eine Clique von Roofern kennen. Dabei handelt es sich um Jugendliche, die ohne Absicherung auf Baukräne, Stahlträger und Hochhäuser klettern, für den großen Kick und möglichst viele Klicks auf Youtube. Nasti hat sich in den Anführer Trasher verliebt. Obwohl Alice die Aktionen der Clique in Frage stellt, kann sie sich dem Sog nicht entziehen. Eines Tages soll Nasti einen Liebesbeweis erbringen. Doch wie weit darf man für die Liebe gehen?

Die Geschichte um Alice und die Roofer fand ich unglaublich spannend erzählt. Zu Beginn wird eine schlimme Tragödie angedeutet. Alice sieht immer wieder diese furchtbaren Bilder vor ihren Augen. Wie es dazu kam, wird anschließend in einer Rückblende erzählt. Durch Nasti lernt Alice die Clique der Roofer kennen. Sie hat Angst, ihre beste Freundin, ihren einzigen Halt im Leben, an den Anführer Trasher zu verlieren. Ihre Eifersucht macht ihr arg zu schaffen. Gleichzeitig möchte sie ihrer Freundin helfen. Zudem fühlt sie sich von Nik angezogen, der auf der Straße lebt und ebenfalls dieser Clique angehört. Trasher und sein Konkurrent Adrian schaukeln sich gegenseitig hoch, jeder will den anderen übertrumpfen, auf der Suche nach Anerkennung, jeder möchte den größten Ruhm für sich einnehmen. Eines Tages plant Trasher die spektakulärste Aktion seines Lebens, in die er auch Nasti involvieren möchte. Doch inwieweit ist sie bereit, ihre Liebe unter Beweis zu stellen?
Als Leser stellt man sich immer wieder die Frage, was die Roofer zu diesen Klettertouren in schwindelerregenden Höhen antreibt, bei denen sie ihr Leben riskieren. Nach und nach deckt die Autorin die Beweggründe der Jugendlichen sensibel auf. Vor allem die waghalsigen Szenen sind derart bildhaft beschrieben, dass es mir allein vom Lesen ganz schwindelig wurde. Die unglaublich spannende Erzählweise in der Ich-Form aus Alice Perspektive verursachte bei mir mehr als einmal Herzrasen. Doch auch Nik schildert gelegentlich seine Sicht der Dinge, dieser Part hebt sich durch die kursive Darstellung ab.
Bei dem Buch handelt es sich um einen wahren Pageturner, ich konnte es kaum zur Seite legen und hatte es bereits nach zwei Tagen beendet. Besonders die Thematik hebt sich von den vielen Neuerscheinungen im Jugendbuchbereich ab. Die Autorin wartet auch nicht für jedes Problem der Jugendlichen mit einer Universallösung auf, das hat mir besonders gut gefallen. Von mir gibt es dafür eine uneingeschränkte Leseempfehlung, nicht nur für Jugendliche.