Rosen, Tulpen, Nelken

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yaya Avatar

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Sophie lehrt Physik, lebt allein, hat einen Nachbarn mit einem eigenartigen Tag-Nacht-Rhythmus und zwei Freundinnen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Dazu kommt eine Affäre mit einem Professor, die nicht sein dürfte. Bei ihrem Vater und ihrer Stiefmutter verbringt sie die Sonntage, weil da sonst niemand ist, der auf sie am Wochenende wartet. Als ihre Stiefmutter ihr das Poesiealbum ihrer verstorbenen, leiblichen Mutter in den Briefkasten wirft, beginnt eine Reise in die Vergangenheit.

Die Geschichte beginnt mit einer Szene, die einen sogleich umfängt und zu ein paar Lesestunden auf dem Sofa einlädt: Regnerisches Wetter, Sophie allein über Klausuren sitzend. Dann nimmt sie an Modernität zu und die sozialen Netzwerke erhalten Einzug in das Geschehen. Es ist der Anfang einer sehr modernen Geschichte, die sich um drei Frauen dreht, im Mittelpunkt Sophie. Doch falsch gedacht. Als jedoch das Poesiealbum der Mutter auftaucht, beginnt eine Reise in die Vergangenheit und dieser "neumodische Kram" scheint vergessen. Viel zu bekannt und zum Schmunzeln sind die Sprüche, die sich wohl in fast jedem Poesiealbum finden lassen.
Anhand der Beschreibung hätte ich mir eine aussagekräftigere Leseprobe gewünscht. Diese lässt nur sehr vage erahnen, wie sich alles weitere entwickeln könnte und ist dadurch wenig einladend. Die Charaktere sind zwar interessant gestaltet und Sophie ist mir durchaus sympathisch, allerdings liest es sich erst einmal wie ein alltäglicher Frauenroman, der den Zauber vermissen lässt. Wäre die Leseprobe etwas später gewählt worden, ist womöglich der Zauber da, den ich auf den ersten Seiten vermisse und mir aufgrund dieser Beschreibung erhofft hatte. So kommt die Leseprobe allerdings nicht über ein „nett“ hinaus, das für Kurzweil sorgen kann. Der Schreibstil schafft diesem Eindruck wenig Abhilfe.

Alles in allem eine netter Anfang, der allerdings zu eintönig ausfällt und zu viele Gedankenspiele zulässt, die noch nicht einmal durch Andeutung genährt werden. Die Sprüche, die die Freundinnen der Mutter in das Album geschrieben haben, sind eindeutig zu wenig. Es kann sicherlich ein wunderschönes Buch werden, doch die Leseprobe ist wenig aussagekräftig.