Vielleicht nicht spannend, aber nostalgisch

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rebekka Avatar

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Nein, für junge, agile und unternehmungslustige Frauen dürfte dieses Buch nichts sein. Geruhsam und gemächlich steigt Heike Wanner in ihre Geschichte ein, die Hauptperson ist so durchschnittlich, dass man sie schon fast langweilig nennen könnte, Spannung läßt in der Leseprobe noch auf sich warten - und trotzdem! Trotzdem möchte ich wissen, was es mit dem unbekannten Leben der Mutter von Sophie, der Universtitätsdozentin Sophie auf sich hat. Sophie hat ihre Mutter kaum gekannt, weil die starb, als Sophie selbst erst sieben Jahre alt war. Und nun taucht ein Poesiealbum mit lauter unbekannten Namen auf, Namen von Frauen, von denen ihre Mutter nie gesprochen hat. Hat sie sich mit diesen Freundinnen aus der Schulzeit überworfen? Warum?
Nach der sehr flüssig geschriebenen Leseprobe stelle ich mir die gleichen Fragen wie Sophie, was daran liegen mag, dass ich im gleichen Alter wie die verstorbene Mutter bin. Die albernen Poesiealbum-Verse sind mir vertraut, auch das Auseinanderleben von Menschen, die sich einmal sehr mochten. Ich würde Sophie und ihre zwei Freundinnen gern auf ihrer Suche nach der Vergangenheit der Mutter begleiten.
Es gibt nur eins, das bei diesem Buch definitiv nicht passt: Solche "Liebestöter" wie die vier Frauen auf dem Titelbild haben wir in den sechziger Jahren nicht getragen!