Aktion Poesiealbum

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clara_fall Avatar

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Die weltfremde Sophie macht sich zusammen mit ihren Freundinnen, der vorlauten Vanessa und der "Vermittlerin" Sandra für eine Woche mit einem altersschwachen Wohnmobil auf den Weg zu den Kindheits- und Jugendfreundinnen ihrer Mutter. Nachdem sie durch Zufall das alte Poesiealbum ihrer viel zu früh verstorbenen Mutter in die Hand bekommen hat, regt sich in ihr der Wunsch, auf diesem Weg mehr über sie zu erfahren, denn nur spärlich sind die verbliebenen Andenken an diese Frau. Während ihrer Abwesenheit kümmert sich ihr Nachbar und vermeintliche Pizzafahrer Luca um ihre Kakteen. Auf ihrer Fahrt quer durch Deutschland begegnen sie drei unterschiedlichen Frauen, die verschiedene Episoden aus dem Leben ihrer Mutter beleuchten können und als Puzzle zusammengesetzt werfen sie plötzlich Fragen auf über Sophies biologischen Vater. Mißverständnisse bringen unerwartet auch die Freundschaft der Drei ins Wanken.
Eigentlich hätte mir schon die Leseprobe genügt, um mir ein Bild über dieses Buch machen zu können. Trotz einiger "Turbulenzen" entwickelt sich alles so wie "befürchtet". Die Dialoge sind langweilig und teilweise genauso weltfremd wie die Hauptfigur Sophie. Die Rückblicke in Angelikas Kindheit und Jugend sowie die sich daraus ergebenden Erkenntnisse hätten eine Chance auf Tiefgang gehabt, aber leider ist auch das nur langweiliges Geplänkel - Erlebnisse, wie sie wohl jeder auf die eine oder andere Weise selbst gemacht hat. Da sich daran bis zum Ende nichts ändert, sich sozusagen alle letztendlich wieder lieb haben, sollte das Buch eher "Friede, Freude, Eierkuchen" heißen. Irreführend ist auch die Gestaltung des Covers. Man meint, von einer Jugend in den 20er Jahren lesen zu können, und nicht aus den 70/80ern, wo man sich als Jugendlicher garantiert nicht mehr in dieser Oma-Unterwäsche bewegt hat.