Das Poesiealbum ihrer Mutter

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saralie Avatar

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Die Physikerin Sophie hat ihre Mutter im Alter von 7 Jahren bei einem Verkehrsunfall verloren. Danach ist sie bei ihrem Vater und dessen Lebensgefährtin Rosie aufgewachsen. Beim Aufräumen des Kellers findet Rosie das Poesiealbum von Sophies Mutter und gibt es ihr. Sophie ist überrascht und hat nun zum ersten Mal Namen von den Freundinnen ihrer Mutter. Zusammen mit ihren besten Freundinnen Sandra und Vanessa beschließt sie, Kontakt zu diesen Freundinnen aufzunehmen und sie zu besuchen. Doch es stellt sich heraus, dass ihre Mutter nur wenige enge Freundinnen hatte - und auch mit denen nicht immer alles ganz einfach war.

Das Buch liest sich so flüssig, dass ich es innerhalb eines Nachmittags durch hatte (was bei mir nicht normal ist). Sophie war mir auf Anhieb sympathisch, bei ihren Freundinnen war das schon ein bisschen anders: Sandra ist ein Nerd, der ständig mit Zitaten aus der Literatur um sich wirft, während Vanessa ein Fitnessstudio leitet und manchmal sehr von sich überzeugt ist. Sophie ist die Harmoniebedürftige, die die Gruppe zusammenhält, dabei aber gegen Ende auch ein bisschen anstrengend wurde.

Anders als erwartet hielten sich die Passagen, die in der Vergangenheit spielten, sehr in Grenzen. Die Frage, warum manche Kontakte abgebrochen waren, ist schon deutlich vor dem Ende geklärt. Am Ende des Buches geht es um eine andere Frage, deren Lösung zwar auch schön ist, aber leider ein bisschen in die Länge gezogen wird.

Zudem ist das Buch ziemlich vorhersehbar. Dass es nicht nur ruhig und harmonisch zugeht, wenn drei so unterschiedliche Frauen mit einem recht kleinen Wohnmobil unterwegs sind und es bei einer von ihnen um Fragen nach der eigenen Mutter geht, ist klar. Auch beim Ende wurde meine Vermutung bestätigt, was zwar nicht schlecht war, aber eine kleine Überraschung wäre auch nicht verkehrt gewesen...

Auf der einen Seite fand ich es gut, dass es auch leichtere Bücher zu diesem Thema gibt, aber gleichzeitig hatte ich mit dem Klappentext doch etwas mehr Tiefgang erwartet.

Fazit: Für ein paar nette Lesestunden sehr zu empfehlen.