Puzzle aus Erinnerungen

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Kurz vor ihrem 30. Geburtstag hält Sophie das Poesiealbum ihrer jung verstorbenen Mutter in der Hand. Während des Durchblätterns kommt ihr die Idee, gemeinsam mit ihren beiden Freundinnen Vanessa und Sandra auf die Suche nach drei der ehemaligen Schulfreundinnen zu gehen. Und schon macht sich das Kleeblatt mit einem alten Wohnwagen auf den Weg, um der unbekannten Lebensgeschichte der Mutter nachzuspüren. Einige der Episoden, von denen sie erfährt, erscheinen Sophie wie Paralellen zu ihrem eigenen Leben. Stück für Stück versucht die junge Frau, das Bild von ihrer Mutter, das sie nur noch undeutlich vor Augen hat, wie ein Puzzle durch neue Erkenntnisse zu ergänzen und nebenbei ihr eigenes Leben in Ordnung zu bringen. Dabei zieht sich das Thema „Freundschaft“ als Leitfaden durch das Geschehen. Soweit eigentlich ein originelles Thema für einen Roman...
... Wenn da nicht so viele Klischees aufgewärmt würden: da hat Sophie ein Verhältnis mit einem verheirateten Mann; zwei der Poesiealbum-Freundinnen der Mutter, verheiratet und nicht berufstätig, werden als warmherzig geschildert, die dritte Exfreundin ist Karrierefrau und wird zunächst als distanziert und vom Leben enttäuscht beschrieben, bis sie durch ihr Zusammentreffen schließlich bekehrt wird; ein netter Nachbar und Pizzabote entpuppt sich als Arzt und künftiger neuer Partner - bis zum Happy-End ist eigentlich alles recht vorhersehbar.
Mit dem „wahren Leben“ hat das nicht viel zu tun, aber dafür ist es ja auch ein Roman. In einem leichten, gut lesbaren Stil geschrieben, ist er sicherlich eine nette, unverfängliche Lektüre zur Entspannung.