Rosen, Tulpen, Nelken

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
lyllian Avatar

Von

Sophie Lensing steht kurz vor ihrem 30. Geburtstag und ist, zumindest beruflich sehr erfolgreich. Ihre Mutter ist bereits vor vielen Jahren verstorben und auch ihre Affäre zu einem verheirateten Mann, wirkt sich alles andere als positiv auf ihr Leben aus.
Als sie eines Tages durch Zufall in den Besitz des Poesiealbums ihrer Mutter gelangt, beschließt sie, die alten Freundinnen ihrer Mutter zu besuchen, um mehr über deren Leben zu erfahren. Zusammen mit ihren Freundinnen Vanessa und Sandra, begibt sie sich auf eine Reise quer durch Deutschland, welche ihr eigenes Leben komplett auf den Kopf stellt.

Das Cover ist mehr als schlicht gehalten. Zwar passt es zur Geschichte, spricht mich jedoch überhaupt nicht an. Hätte ich den Klappentext nicht vor dem Cover gekannt, hätte ich das Buch wohl kaum beachtet.

Der Schreibstil von Heike Wanner in Kombination mit der doch recht interessanten Story, konnten mich letztendlich jedoch doch noch überzeugen. Das Buch liest sich leicht und flüssig. Den einzigen Kritikpunkt, den ich am Buch habe, und der dem Ganzen einen Punkt kostet, sind die Dialoge. Diese wirken leider viel zu unecht und zu konstruiert.

Die Charaktere sind alle sehr gut ausgearbeitet und jeder für sich auch sehr sympathisch. Vanessa brachte mich durch ihre Eigenarten sehr oft zum Schmunzeln. Sophie selbst macht eine große Entwicklung durch, während sie nach der Vergangenheit ihrer Mutter forscht. Durch Sandra, welche die herzlichste der drei ist, sind die Gegensätze dann komplett und sorgen für eine Menge Zündstoff der drei Frauen untereinander.
Die Charaktere der Freundinnen von Sophies Mutter, sind ähnlich aufgebaut.
Sophies Vater und ihre Stiefmutter, zu der sie ein erstaunlich gutes Verhältnis hat, hätten ruhig eine etwas größere Rolle in der Geschichte spielen können.
Natürlich dürfen in Sophies Leben auch die Männer nicht zu kurz kommen. Auch wenn hier auf Grund ihrer Beschreibungen, schnell deutlich werden dürfte, welcher am Ende von ihr gewählt wird.

Die verschiedenen Stationen in Deutschland werden sehr schön beschrieben. Vor allem der Kontrast, zwischen dem kleinen Dorf und der großen Stadt, welche für die Geschichte von Sophies Mutter eine wichtige Rolle spielen, sind sehr gut ausgearbeitet. Dadurch, dass Sophie und ihre Freundinnen mit einem Wohnmobil unterwegs sind, entsteht beim Lesen das Gefühl eines "Roadtrips".

Natürlich sollte man bei einem Unterhaltungsroman dieser Art, keine tiefgreifende und komplexe Geschichte erwarten. Aber die Geschichte rund um Sophie und ihre Mutter ist sehr schön durchdacht, und bietet genau das, was sie soll: Unterhaltung.
Dies war mein erstes Buch von Heike Wanner, aber ich denke ich werde mir noch das ein oder andere von ihr doch noch genauer ansehen.