Die andere Seite von Amerika

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kleinfriedelchen Avatar

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Der junge Isaac hat sich zur Flucht entschlossen. Zur Flucht vor seinem Alten, der seit dem Tod der Mutter immer unausstehlicher geworden ist,  und zur Flucht vor der Einöde der immer mehr verfallenen Stadt Buell in Pennsylvania. Ins aufregende Kalifornien soll es gehen, um Astrophysik zu studieren und der erfolgreichen Schwester nachzueifern, die an der Eliteuni Yale studiert hat. Sein Freund Poe begleitet ihn auf seiner Reise. Sie geben ein sehr ungleiches Paar ab für alle, denen sie auf der Straße begegnen. Der eine schmächtig und klein, der andere ein Footballer, der seine beste Zeit schon hinter sich hat und den Einstieg an eine Universität verpasst hat. Doch gleich zu Beginn ihrer Reise spitzen sich die Ereignisse dramatisch zu: bei einem Streit wirft Isaac mit einer schweren Kugel nach einem Obdachlosen und tötet ihn…

 Die Leseprobe vermittelt einen eher trostlosen Eindruck. Verpasste Chancen, Arbeitslosigkeit und eine zerfallene Stadt lassen das wohlhabende Amerika in einem düsteren Licht erscheinen. Die Geschichte wird abwechselnd aus Isaacs und Poes Sicht beschrieben, wobei mich die Konstellation der beiden anfangs etwas an George und Lennie aus „Of Mice and Men“ erinnert hat, die, wie auch Isaac und Poe, nach dem „American Dream“ strebten und auf der Suche nach einem besseren Leben sind.  Kritisch und desillusionierend beschreibt Meyer das Schicksal vieler amerikanischer Städte und den darin lebenden Menschen. Ein interessantes Buch, welches ich gerne weiterlesen würde.