Über die dunklen Bahngleise, allein ...

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owenmeany Avatar

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Das vorangestellte Motto von Kierkegaard und Camus lässt existentialistische Probleme erwarten. So ist die Geschichte direkt aus der Perspektive der jeweils Agierenden geschrieben, wenn auch nicht in der Ich-Form, so doch sprachlich adäquat in abgehackten Sätzen und Umgangssprache. Der Stil sticht wohltuend ab vom Einheitsbrei der immer wieder gleichen Thriller.

Die ausführliche Exposition zu Beginn schafft die Voraussetzungen, um die Hintergründe zu verstehen. Von Morbidität ist der Schauplatz überzogen, es wird einem beim Lesen ganz klamm. Und dann kreuzen auch noch diese finsteren Gestalten in der verfallenen Fabrikhalle auf. Das Verhängnis nimmt seinen Lauf, aber der durch Isaac verursachte tödliche Unfall wird schnell und lakonisch geschildert - wie aus einem Schockzustand heraus.

Im inneren Monolog gibt Poe seine ganze hoffnungslose Situation preis. Auch Grace Poe, die Mutter, ist eine durch und durch verzweifelte, gescheiterte Gestalt, im kalten feuchten Trailer sitzend und von südlichen Gefilden träumend.

Spinnt man die Geschichte entsprechend der Verlagsinformationen weiter, ist es von großem Interesse, wie sich diese Freundschaft entwickelt, die doch der einzige Lichtblick in dem trüben Geschehen darstellt und die nun unrettbar belastet ist.