Eine Freundschaft umgeben von Rost

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avathea Avatar

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Isaac und Poe, zwei Freunde, die in einer Stahlregion aufgewachsen sind, die nun aber immer mehr zerfällt und keine Zukunftsperspektiven offen hält, müssen sich entscheiden. Isaac will nach Kalifornien und seinen kranken, tyrannischen Vater und den Selbstmord der Mutter hinter sich lassen. Poe, der auf die Uni könnte, begleitet ihn ein Stück und bei einer Rast geschieht das folgenschwere Unglück - um Poe zu helfen begeht Isaac einen Mord. Poe wird später verhaftet währenddessen sich Isaac alleine auf den Weg in ein besseres Leben macht. Seine Reise bringt ihm viele Unannehmlichkeiten und Poe muss sich im Gefängnis behaupten. Wie viel hält eine Freundschaft wohl aus?

"Rost" ist ein gesellschaftskritischer Roman, der die schattigen und in dem Fall auch die rostigen Seiten des Lebens aufzeigt. Aus den verschiedenen Erzählperspektiven erfährt man einiges über die unterschiedlichen Personen, zu denen ich allerdings keine wirkliche Verbindung aufbauen konnte. Der Schreibstil ist besonders bei den Kapiteln, die um Isaac handeln, sehr abgehackt, was dazu führt, dass sich das Lesen oftmals in die Länge zieht. Die ab und an philosophischen Passagen verwirren oftmals, zeigen aber auch eine gewisse Tiefgründigkeit, die die Verzweiflung spüren lässt. Philipp Meyer hat einen soliden Roman geschrieben, der nichts für zwischendurch ist und mit Sorgfalt gelesen werden sollte. Auch zeigt er, dass eine Freundschaft, die umgeben ist von Rost, Bestand haben und dass neben den negativen Gegebenheiten trotzdem viel Liebe und Vertrauen vorhanden sein kann.