Hoffnung/slosigkeit

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wal.li Avatar

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Aus dieser ehemaligen Industriestadt kann man eigentlich nur abhauen. Wie seine Schwester Lee, die hat es nach Yale geschafft. Isaac will einfach nur weg, zusammen mit seinem Kumpel Poe. Weg aus dieser Einöde der Arbeitslosigkeit, der Hoffnungslosigkeit. Weg von seinem kranken Vater und der Erinnerung an den Selbstmord seiner Mutter. Doch weit kommen Poe und er nicht, denn bereits nach den ersten Metern suchen sie vor dem Regen einen Unterschlupf auf, den auch andere beanspruchen. Es kommt wie es kommen muss zum Streit, bei dem Poe unerwartet den kürzeren zieht. Um den Freund zu retten, wirft Isaac eine Metallkugel, zu fest - leider und einer der Angreifer liegt tot am Boden.

Man möchte Isaac und Poe wünschen, dass sie es schaffen weg zu kommen. Doch so wie Pech und Hoffnungslosigkeit an einer ehemals wohlhabenden Gegend kleben können, so klebt es auch an den beiden. Poe wird für die Tat verhaftet, die er mit seiner Streitsüchtigkeit zwar ausgelöst aber nicht begangen hat. Und Isaac macht sich zwar auf den Weg, doch er schafft es nicht, seine Heimat hinter sich zu lassen. Es gibt viele Dinge, die nicht geschafft werden. Poes Mutter Grace schafft es nicht sich von ihrem nichtsnutzigen Mann zu trennen. Der Polizist Bud Harris schafft es nicht sich von Grace zu lösen. Der gelähmte Henry Englisch schafft es nicht ins Pflegeheim zu gehen und seinen Sohn freizugeben. Poe verrät seinen Freund nicht. Und Lee schafft es wenigstens, einen Anwalt zu besorgen.

Trotz der vielen Niederlagen, die die Protagonisten erleiden, strömt das Buch keine völlige Hoffnungslosigkeit aus. Der Niedergang der ehemals wohlhabenden Stahlsiedlung wird in seiner Perspektivlosigkeit eindringlich beschrieben. Doch durch den vergeblichen Ausbruchsversuch der beiden jungen Männer kommen die Ereignisse ins Rollen. Isaac und Poe erhalten jeder auf eine andere Art eine Chance etwas aus ihrem Leben zu machen. Dafür setzen andere sich fast bis zum Äußersten ein. Die Jugend ist die Zukunft, denkt man, und sie soll ihre Möglichkeit auf eine bessere Zukunft haben.