Philipp Meyer: Rost

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asmos Avatar

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Ein kleines Stückchen Realität, das Leben zweier junger Menschen, von denen auch wir jeder sein könnten. Poe und Isaac, die eigentlich nichts, aber doch alles gemeinsam haben. Der eine stark im Geiste, der andere mit pysischer Stärke gesegnet. Beide sahen sie sich einer vielversprechenden Zukunft gegenüber und doch sind sie beide geblieben. An einem Ort, der ihnen nichts zu bieten hat, der verfällt und sie mit sich reißt, aber den sie doch nie verlassen konnten. Und als sie diesen Schritt dann doch wagen wollen, scheint es bereits zu spät.

Denn sie töten einen Menschen und bringen damit alles ins Rollen. Nicht zuletzt auch das Schicksal vieler Menschen, die ihnen nahe stehen. Es scheint so falsch, wie alles läuft und doch hat man immer wieder kurz das Gefühl, dass es vielleicht gerade diese große Flutwelle gebraucht hat, damit der Boden rein gewachsen wird und damit wieder neues Leben wachsen kann.

'Gewöhnungsbedürtig' oder 'anders' mögen die meist gebrauchtesten Adjektive sein, die den Stil des Buches beschreiben. Durchaus zutreffend. Meyer schreibt frisch und modern, aber auch bodenständig und detailgetreu.
Ich hatte keinerlei Schwierigkeiten der Handlung zu folgen, auch wenn sich die Gedanken der Protagonisten manchmal im Nirgendwo verlieren. Aber wessen Gedanken tun das nicht von Zeit zu Zeit.

'Rost' ist eine Reise von Menschen wie dir und mir und doch etwas völlig anderes. Man begleitet die Protagonisten gerne, leidet mit ihnen, versucht sie zu verstehen und schüttelt so manches Mal den Kopf. Es ist wichtig, dass wir erkennen, dass es eine Allerweltsgeschichte ist. Etwas, das jedem passieren kann, nicht nur im fernen Amerika. Diese Menschen, die in ihrem Trott gefangen sind, das könnte jeder sein. Und manchmal muss erst ein Mensch sterben, damit ein großer Stein ins Rollen gerät.
sein. Und manchmal muss ein Mensch sterben, damit ein großer Stein ins Rollen gerät.