Freundschaft gegen das Vergessen

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jaleki Avatar

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Alexander, auch Sascha genannt, ist alleinerziehender Vater einer kleinen Tochter, Fußballschiedsrichter und gerade nach Minsk gezogen. Seine neue Nachbarin ist Tatjana, über 90 und an Demenz erkrankt. Zufällig treffen sich die beiden im Hausflur und Tatjana bittet Sascha zum Tee. Was zu Beginn für Sascha eher nervig und zeitraubend ist, entwickelt sich mit der Zeit und über mehrere Treffen hinweg, zu einer Freundschaft zwischen den beiden, die Tatjana nutzt, um noch einmal ihre Lebensgeschichte zu erzählen, bevor sie sich nicht mehr erinnern kann. Sie erzählt von Trauer, Schmerz, Verlust, aber auch von Liebe, Freundschaft und Familie.
Dabei schafft es Sasha Filipenko die russische Geschichte des 20. Jahrhunderts durch Tatjana wieder lebendig werden zu lassen - was oft gar keine so leichte Kost ist. Filipenko zeigt uns, dass wir die Geschichte niemals vergessen dürfen und uns an das Geschehene immer erinnern müssen, auch wenn die Zeitzeugen es nicht mehr können. Ein emotionaler, gut recherchierter Roman, der durch schön ausgearbeitete Dialoge besticht und in einem Rutsch gelesen werden will!