"Der Staat tut alles, damit die Menschen die Grausamkeiten des Sowjetregimes vergessen, und unsere Aufgabe ist es, das nicht zuzulassen", und damit hat Sasha Filipenko eindeutig recht! Die Protagonistin Tatjana Alexejewna hat Alzheimer und so droht das Wissen der Zeitzeugin zu verschwinden, bis neben an Alexander einzieht. Nach anfänglichen Schwierigkeiten öffnen sie isch einander und auch wenn Tatjana vergisst, so wird dennoch ihre Geschichte nicht vergessen, was ihr und ihrer Familie während des 2. Weltkrieges passiert ist, dass die Sowjetunion russische Kriegsgefangene im Stich lies und sogar ihre Familien verfolgte. Eingebettet ist diese Geschichtsstunde in einem lebendigen Schreibstil mit vielen wunderbaren Gesprächen zwischen dem ungleichen Paar. Auch Alexander kommt mit seiner Geschichte zu Wort. Man merkt, dass der Autor mit Herzblut bei diesem Projekt dabei war und gute Recherche betrieben hat. Denn es gilt für die russische Geschichte genau das gleiche wie mit unserer deutschen Vergangenheit: Geschichte darf nicht vergessen werden! Und dafür sorgt dieses eindrucksvolle und spannende Buch. Als zusätzliches Schmankerl gibt es am Ende des Buches ein Interview mit dem Autor, wobei man noch einige Hintergrundinformationen erfährt. Eine klare Leseempfehlung meinerseits!