Russische Geschichte in einem Roman verpackt

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Der Roman „Rote Kreuze“ von Sasha Filipenko ist im Diogenes Verlag erschienen.

Alexander zieht in eine neue Wohnung. Kurz darauf lernt er seine 91-jährige Nachbarin Tatjana Alexejewna kennen, die an Alzheimer leidet. Tatjana beginnt ihre Lebensgeschichte zu erzählen, die von der Stalin-Zeit bis in die Gegenwart reicht. Und bald schon möchte auch Alexander, der zuerst auf Abstand geht, wissen, was Tatjana in ihrem Leben erlebt hat.

Ich habe das Buch gelesen, weil ich von der russischen Geschichte zur Zeit des Zweiten Weltkriegs nur wenig wusste und war von Tatjanas Lebensgeschichte mehr als schockiert. Wie das russische Regime mit seinen Kriegsgefangenen umgegangen ist, war wirklich erschreckend zu lesen. Auch deren Angehörige kamen in Haft, da Sippenhaft ein Normalzustand in der Sowjetunion war. So wurden Mütter von ihren Kindern getrennt, obwohl sie nichts verbrochen hatten. Ganze Generationen von Kindern kamen in Kinderheime.

75 Jahre nach Kriegsende, sollten die Worte „Niemals vergessen!“ und „Nie wieder Faschismus!“ nicht an Wichtigkeit verlieren. Und auch die Geschichte der Generationen, die die Schrecken der Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg erleben mussten, sollten nicht vergessen werden. Und zum Schluss die Mahnung: „Nie wieder Krieg!“