Russische Geschichte in Romanform

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katrin297 Avatar

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Der Schreibstil von Sasha Filipenko ist wahnsinnig flüssig und hat mich ab der erste Zeile gefesselt.

Die Geschichte wird aus Alexanders Perspektive erzählt. Bei seinem Umzug, fällt ihm einrotes Kreuz auf der Tür auf. Als er dabei ist, es weg zu wischen, lernt er seine alte Nachbarin kennen. Die Kreuze malt sie, damit sie den Weg nach Hause findet, da sie merkt ,dass ihre Demenz immer schlimmer wird. Da sie einsam ist, verwickelt sie Sasha in ein Gespräch und lässt nicht locker, bis er bei ihr Tee trinkt und sie ihm ihre ganze Geschichte erzählt. In diesen Abschnitten erzählt Tatjana. Durch die Ausschnitte aus dem Archiv wurde mir noch bewusster, dass es wirklich passiert ist. Gänsehaut pur. Trotzdem waren es mir persönlich etwas zu viele Ausschnitte, daran leidet der Lesefluss ein wenig.

Man könnte sich fragen, ob es wirklich möglich ist in 280 Seiten die russische Geschichte zu erzählen. Meiner Meinung ist das dem Autor erstaunlich gut gelungen, ich selbst habe daran gezweifelt, doch wurde vom Gegenteil überzeugt. Tatjana erzählt ihre Geschichte von Anfang an. Die Gräueltaten, die damals in der Stalin Zeit verbrochen wurde, werden hier wahnsinnig gut beschrieben. Da Tatjana es selbst erzählt und zwischendurch die Ausschnitte abgebildet sind, bekommt man eine gewisse Distanz zu den Emotionen der Protagonisten. Ich persönlich finde das wirklich gut, denn die Ereignisse sind grausam genug.

Mich hat dieses Buch sehr berührt. Ich möchte dieses Buch jedem ans Herz legen. Jeder sollte sich bewusst sein, was damals in Russland passiert ist.

Das war mein erster Roman von Sasha Filipenko, aber garantiert nicht mein letztes Buch von ihm.