Schicksal

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raschke64 Avatar

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Alexander zieht nach einem schweren persönlichen Schicksalsschlag nach Minsk. Beim Einzug lernt er seine 91-jährige Nachbarin kennen. Diese ist extrem neugierig, erklärt ihm andererseits aber auch, dass sie an Alzheimer leidet. Anfangs muss er sich ihre Geschichte anhören, doch nach und nach will er immer mehr davon erfahren. Denn Tatjana hat ein sehr schweres Schicksal zu erleiden. Nach dem zweiten Weltkrieg, bei dem ihr Mann in rumänische Gefangenschaft kommt, wird sie verhaftet, von ihrer Tochter getrennt und in ein Lager gesteckt, wo sie zehn Jahre bleiben muss.

Das Buch berichtet in gut lesbarer Form über ein Frauenschicksal in der UdSSR. Es ist einerseits ein Einzelschicksal, andererseits aber auch stellvertretend für die vielen Männer und Frauen, die gleiches getroffen hat. Zu Sowjetzeiten wurde das alles totgeschwiegen. Und auch jetzt ist es schwierig, über Einzelfälle zu recherchieren. Doch diese Zeit und die Schicksale dürfen nicht vergessen werden. Ein wichtiges Buch, das aber zugleich auch gut lesbar ist und zum Nachdenken anregt.