Sehr gut

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macmax Avatar

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Sasha Filipenkos Rote Kreuze hat mir sehr gut gefallen.
Wir lernen die beiden Nachbar*innen Alexander und Tatjana kennen. Alexander ist nach einem Schicksalsschlag neu eingezogen und seine ältere Nachbarin ist im Frühstadium einer Demenzerkrankung. Sie verwickelt ihn immer wieder in Gespräche und erzählt ihm ihre Lebensgeschichte, die einen Großteil der russischen Geschichte des vergangen Jahrhunderts umfasst. Wir erfahren von ihrer Tätigkeit während des 2. Weltkriegs und von ihrer Zeit im Straflager. Nebenbei beginnt auch Alexander von sich zu erzählen und beide merken, dass sie trotz ihrer unterschiedlichen Lebenswege über ihre Schicksalsschläge verbunden sind.
Filipenko schafft es mit dieser Geschichte uns das über Jahre aufgebaute Unrechtssystem des UDSSR näherzubringen. Vieles war mir in dieser Deutlichkeit nicht bewusst und es tut gut, diese Version auch mal aus russischer Sicht zu lesen. Wer sich für russische oder auch europäische Geschichte allgemein interessiert, sollte dieses Buch unbedingt lesen.