Tod eines Sushi-Meisters

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Der Luxemburger Koch Xavier Kieffer kommt in den Genuss, im erlesenen Kreis des Pariser Bürgermeisters, einiger Minister aus Deutschland und Frankreich sowie eines Millionärs aus Kalifornien und, nicht zu vergessen, seiner neuen Freundin, der Chefredakteurin Valérie Gabin, im Musee d'Orsay die Kochkünste eines wahren Sushi-Meisters zu genießen. Ruyuunosuke Mifune, dessen Vorname mich immer ans Finnische erinnert, steht kurz vor der Verleihung des höchsten französischen Ordens - und soll den anwesenden Gästen nun ein Omasake servieren, ein "Menü, bei dem der Gast sich dem Koch völlig auslieferte."

Doch dazu kommt es nicht mehr, denn bereits nach der - ziemlich kargen - Vorspeise reagiert der Koch ziemlich eigenartig und bricht schließlich vor der illustren Versammlung zusammen. Kurze Zeit später stirbt er - offenbar an einer Vergiftung, die auf die falsche Verwendung von Kugelfisch, Oktopus und Co. zurückgeführt wird.

Kann es einem Sushi-Meister mit 40jähriger Berufserfahrung passieren, dass er die Tentakel des Oktopus falsch anfasst. Weder Xavier noch sein Freund Toro können dies glauben. Und auch Valérie, mit der sich Xavier kurzfristig überworfen hat, scheint ihre Zweifel an der Erklärung zu haben.

Wie schon "Teufelsfrucht" ist auch "Rotes Gold" eine wunderbare Mischung aus kulinarischen Erklärungen, einem sympathischen Protagonisten und einem nicht alltäglichen Kriminalfall. Tom Hillenbrand hat einen gut lesbaren, wenn auch eigenen Stil, den er mit vielen Fachausdrücken aus der luxemburgischen und französischen Küche würzt. Nun kommt auch noch ein wenig japanisch dazu. Vielleicht ja auch noch der ein oder andere Tipp zum gelungenen Sushi?! Mir gefällt diese Mischung sehr - und so freue ich mich auf ein weiteres lukullisches Lesevergnügen.