Schwache Leistung

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Royal XMas – Ein Prinz zu Weihnachten
von Daniela Felbermayr
Der Inhalt
Als die Redaktion einen Tipp bekommt, dass einer der Preston Söhne sich in diesem Jahr zu Weihnachten verloben will, wird Eden geschickt um herauszufinden, welcher der beiden Söhne wen heiraten wird. Darum macht sie sich widerwillig auf den Weg nach Colorado um über Weihnachten dem britischen Adel hinterher zu spionieren. Allerdings kommt alles ganz anders als sie dachte, denn ohne auch nur die kleinste Idee zu haben, wie sie an die Prinzen herankommen sollte landet sie plötzlich als John James III Freundin selbst im Herrenhaus. Und so leicht kommt sie aus der Sache auch nicht mehr heraus, immerhin will sie einen Artikel schreiben und die Beförderung winkt auch. Doch was tun, wenn die Prestons gar keine spießigen Adeligen sind, sondern super sympathisch?
Meine Meinung
Ich beginne mal beim Schreibstil, oder eher bei der Sichtweise, aus der das Buch geschrieben ist. Was ich hier wirklich schade finde, ist dass alles irgendwie aus der dritten Person geschrieben ist. Eden wird nie aus der "Ich-Perspektive" beschrieben, ihre Gefühle sind immer Edens Gefühle und nie die des Lesers. Genauso wie bei allen anderen Charakteren. Aller werden von diesem distanzierten Punkt aus beschrieben, der sich durch die ganze Geschichte zieht. Dadurch kommt man, als Leser nicht wirklich so tief in die Geschichte hinein, wie man es sich vielleicht wünschen würde und steht immer distanziert zu den Charakteren. Die Geschichte beginnt auch etwas seltsam, alle möglichen Menschen erzählen von ihren Weihnachtsplänen, man hat eigentlich keine Ahnung von wem da die Rede ist und warum das jetzt wichtig ist oder wer genau da eigentlich die Protagonistin ist. Das merkt man erst im zweiten Absatz als es mit Eden weiter geht und eben nicht mit den anderen Frauen. Eden ist eigentlich ziemlich nett, und zu Anfang des Buches ein sympathischer Charakter, den man gerne etwas näher kennen lernen möchte. Allerdings entwickelt sie sich im Laufe des Buches nicht wirklich weiter. Man erfährt kaum etwas über sie und ich finde ihr Charakter ist nicht wirklich ausgearbeitet. Sie sagt nicht einmal ihre Meinung und so wirklich etwas über ihr Leben erfährt man auch nicht, außer die Sache mit Trey, die auf den ersten 10 Seiten diskutiert wird. Sie nimmt auch keinerlei Stellung zu irgendwas, offen...
Achtung Spoiler
Jay hingegen ist viel ausgearbeiteter, wobei mich auch bei seinem Verhalten einiges stört. Er und Eden verlieben sich ziemlich komisch ineinander, irgendwie ist die ganze Story nicht wirklich komplex und viel zu einfach, was wirklich schade ist. Ich persönlich hätte gerne erfahren, was genau das zwischen ihm und seiner Ex-Freundin war, wie die beiden sich kennen gelernt haben und was das für Eskapaden waren. Das wird ja nur einmal ganz kurz in 2 Sätzen angesprochen. Schade. Dabei verstehe ich Eden auch nicht wirklich. Angeblich hat sie sich in Jay verliebt, warum tut sie dann nichts dagegen, dass Courtney mal in die Schranken weist. Das wäre generell mal nötig, selbst wenn sie nichts von Jay wollen würde, die Frau ist ein Biest und das sollte ihr auch mal jemand sagen. Eden aber geht überhaupt nicht drauf ein und lässt sich alles gefallen. Das konnte ich beim lesen überhaupt nicht nachvollziehen. Es ist ja schön und gut wenn man in der Lage ist Provokationen an sich abprallen zu lassen, aber nicht mal das hat Eden wirklich geschafft. Irgendwie kam sie mir wie ein kleines Mädchen vor, das sich nicht verteidigen kann und nicht wie eine 33-jährige Frau die voll im Leben steht. Traurigerweise ist Courtney also die einzige, die meiner Meinung perfekt ausgearbeitet ist. Gut, für ein intrigantes Miststück braucht man auch nicht wirklich viel. Wiederum, begreife ich hier nicht, was mit Alex ist, dem Verlobten von Courtney und John James Bruder. Der Typ kommt so gut wie nicht vor. Dabei sollte er wichtig sein. Immerhin ist er mit dem Miststück verlobt. Die sich offensichtlich an seinen Bruder ran schmeißt. Sollte man da nicht sauer sein? Angepisst? Mal mit seinem Bruder und/oder seiner Verlobten ein ernstes Wörtchen sprechen? Aber nichts dergleichen. Er ist irgendwie gar nicht da. Ich glaube ich habe nicht einen Dialog zwischen ihm und Eden wahrgenommen, wenn da einer war. Schade.
Mein Fazit
Das Buch ist nicht wirklich ausgearbeitet, ebenso wenig wie die Charaktere. So viel Potential einer Geschichte wurde nicht ausgeschöpft. Schade, denn ich liebe Weihnachtliche Prinzen Geschichten.