Toll geschrieben, leider (bisher) deterministische Volkszugehörigkeit

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ichgebäre Avatar

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Das Buch Institute of Royal Magic lässt seine Vorbilder deutlich erkennen. Der Autor bekennt sich offen zu seinen Einflüssen wie Harry Potter und Herr der Ringe. Für Kenner dieser Werke ist es ein Vergnügen, die geschickt eingeflochtenen Referenzen zu entdecken.

Trotz seiner Modernität verzichtet das Buch geschickt auf Hightech. Die Erklärung: Technische Geräte neigen zur Selbstentzündung in magischen Bereichen und müssen abgegeben werden. So vereint die Geschichte zeitgenössische Fantasy-Anspielungen mit einer smartphonefreien Welt.

Im Mittelpunkt stehen zwei Jungen, die zufällig in ein magisches Königreich geraten und dort Freundschaft mit einer heranwachsenden Elfe schließen. Im Land das Magie enthüllt sich ein Geheimnis um die Eltern eines der Jungen, das im ersten Band nur angedeutet wird. Die Protagonisten begegnen Bösewichten, Verbündeten und tauchen in die faszinierende Kultur des Reiches ein.

Die Welt ist bevölkert von verschiedenen Elfenarten, Zwergen, Gnomen und Kobolden, was an World of Warcraft erinnert. Auch Drachen, Pegasi und andere Fabelwesen finden ihren Platz. Lebendige Dialoge, oft mit einem Hauch Selbstironie, und unvorhersehbare Charakterentwicklungen bereichern die Handlung.

Die Geschichte eignet sich für Kinder, die bereits Harry Potter gelesen haben. Obwohl es Kampfszenen gibt, bleibt die Darstellung dezent, ohne namentlich genannte Opfer unter den Hauptfiguren.

Thematisch stehen Freundschaft, Mut, Abenteuer und der Konflikt zwischen Heranwachsenden und Erwachsenen im Vordergrund. Eine potenzielle Liebesgeschichte deutet sich an.

Kritisch zu betrachten ist die pauschale Darstellung der Dunkelelfen als böse, ähnlich den Orks in Herr der Ringe. Dies steht im Kontrast zu Harry Potters Botschaft, dass unsere Entscheidungen uns prägen. Vielleicht ändert sich diese Pauschalisierung aber auch im Laufe der nächsten Bände.

Institute of Royal Magic ist ein vielversprechender Auftakt, der klassische Fantasy-Elemente geschickt mit modernen Aspekten verwebt und Leser aller Altersgruppen in seinen Bann ziehen dürfte.