Reise in die Vergangenheit

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d-rache Avatar

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Als Martás Cousine Theresa stirbt, reißt die Bevorstehende Beerdigung alte Wunden bei Martá auf, die weit über Kinderstreitereien hinausgehen, denn die Cousinen, die einst so viele Sommer gemeinsam verbracht haben, die niemand trennen konnte, haben vor einigen Jahren den Kontakt zueinander abgebrochen. Doch was hat damals dazu geführt, dass Martá nichts mehr von Theresa wissen wollte? Martá nimmt uns mit in ihre Erinnerungen an die gemeinsamen Sommer und die Zeit nach dem Schulabschluss. Wo Martá vom Land nach Budapest gehen will, um dort zu studieren, ist Theresa fest in Ost-Berlin verankert, wo sie seit vielen Jahren mit ihrer Familie lebt. Als Martá nach dem Schulabschluss eine Zeit von Zuhause raus muss, taucht sie mitten hinein in ein vom Sozialismus geprägtes Ost-Berlin, die Grenzen, denen sich Künstler in dieser Zeit gegenüber stehen. Und plötzlich findet sie sich auch mitten in einem Liebesdreieck wieder, das sie nur unglücklich macht.

Nikoletta Kiss hat hier für mein Empfinden ein wunderbares Buch geschrieben. Auch wenn ich mich nicht immer mit den Charakteren auf einer Wellenlänge befand. Oft genug fragte ich mich, warum Martá nicht mal einen Mucks über ihre Gefühle sagen kann.
Was mich allerdings vorallem dazu bewogen hat, keine vollen 5 Sterne zu vergeben ist die Tatsache, dass ich eigentlich eine andere Figur viel viel spannender empfunden habe und diese viel zu wenig beleuchtet wurde - vielleicht lohnt sich hier auch ein Buch alleine über Konrad. Von Anfang an ist er der Elefant im Raum und hat eigentlich eine so spannende und erdrückende Lebensgeschichte. Da würde ich gerne mehr von lesen.