Die Leseprobe zu „Rückkehr nach St. Malo“ überzeugt durch eine ruhige, konzentrierte Erzählweise, die ohne grosse Dramatik auskommt und gerade dadurch eine besondere Sogwirkung entfaltet. Die Rückkehr des Protagonisten an den Ort seiner Kindheit dient weniger der Nostalgie als einer leisen, schrittweisen Annäherung an verborgene Familienkonflikte. Die Landschaft der Bretagne bleibt präsent, drängt sich aber nicht in den Vordergrund – sie bildet vielmehr einen stimmungsvollen Hintergrund für die inneren Bewegungen der Figuren. Ob sich diese Zurückhaltung über den gesamten Roman trägt, bleibt abzuwarten, aber die ersten Seiten deuten auf eine durchdachte, literarisch interessante Familiengeschichte hin.