Das Geheimnis der Insel
Aufgewühlte Wellen, im Hintergrund eine Insel: Das Cover stimmt auf die Gefühlslage von Yann ein, der nach dem Tod seines Vaters nach St. Malo zurückkehrt um sich dort in dem Haus nieder zu lassen, das sein Urgroßvater Oktave errichten ließ. Yann versucht, sich mit der Strenge und Lieblosigkeit seines Vaters auseinander zu setzen und sucht nach Erklärungen, wieso sein Vater so werden konnte. Im Haus stößt er auf alte Dokumente, mit deren Hilfe er eine unerwartete Familiengeschichte ans Tageslicht fördert.
Ich liebe Familiengeschichten, ich liebe die Bretagne, ich liebe die Stadt St. Malo. Die Autorin schildert sehr ausführlich – mir manchmal zu ausführlich – das Leben einer Familie und den Aufstieg eines cleveren Geschäftsmannes in den Jahren von etwa 1900 bis zum Beginn des ersten Weltkrieges. Beides hängt eng mit der Stadt und der davor gelagerten Insel Cézembre zusammen.
Etwas seltsam finde ich die in kursiver Schrift eingefügten Abschnitte, die ich irritierend finde und die mich nicht immer den Bezug zum Roman nachvollziehen lassen.
Die Geschichte ist, wenn auch etwas langatmig, recht spannend aufgebaut. Immer wieder verrennt sich Yann in Spekualtionen, die durch immer neue Entdeckungen eine andere Wendung nehmen, bis er am Ende das Geheimnis einer Leiche und der Insel gelöst hat.
Auch seine anfänglich kompliziert erscheinende Begegnung mit Rebecca scheint gegen Ende des Buches ein schönes Ende zu finden.
Trotz zahlreicher Längen hat mir das Buch gut gefallen, die ausführlich beschriebenen, aber gut beobachteten Veränderungen des Meeres muss man mögen, aber die Geschichte zog mich durchaus in ihren Bann. Trotzdem kann ich nicht mehr als 4 Punkte vergeben.