Eine Familiengeschichte aus der Bretagne

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
bücherwurm<3 Avatar

Von

Das Buch Rückkehr nach St. Melo beinhaltet 512 Seiten. Es ist ein Bretagne Roman mit einer fesselnder Familiengeschichte.
Nach dem Tod seines Vaters verlässt Yann, der Professor für Geschichte geworden ist, Paris, und geht zurück nach St. Malo in das Haus seiner Kindheit. Die Erinnerungen werden wach, an seine Familie, an die Kindheit, an die unbeschwerlichen Sommer an der Seite seines Zwillingsbruder. Die Sonne, der Strand, die Wellen, die Segelboote und die Küste, alles sieht er jetzt wieder mit seinen eigenen Augen. Nur sein Bruder fehlt, er musste die Erde leider schon verlassen und ist viel zu früh gestorben. Hier, gegenüber der Insel Cezembre, wurde das Schicksal der Familie geschrieben. Zu Beginn des 20. Jahrhundert heiratete sein Urgroßvater und ließ sich nieder, gründete eine florierende Reederei, die an die Folgegeneration weitergegeben wurde. Im Arbeitszimmer stößt Yann auf ein Familienarchiv und entdeckt eine verborgene Geschichte seiner Familie. Yann kehrt mit den Gedanken immer wieder nach St. Malo zurück, spürt dabei die heilende Kraft des Meeres und versucht, die Vergangenheit aufzuarbeiten und sich mit so manchen Schicksalen zu versöhnen. Seine Erwartungen, das tiefe Vertrauen in die Familie und die Liebe zu ihr. St. Malo ist eine Hafenstadt mit einer imposanten Stadtmauer. An der Küste gelegen bietet sie den Besuchern wunderschöne Anblick und ein reiches maritimes Erbe. Dazu viel Natur, Geschichte und die Kultur der Bretagne.
Das Buch ist ein Hingucker. Das Cover zeigt überwiegend den blauen Himmel und das stürmische Meer mit der kleinen Insel. Der Schreibstil ist leicht, locker und flüssig. Es ist sehr informativ und bildhaft dargestellt. Die Autorin hat eine entspannte und ruhige Erzählweise. Die Geschichte ist unterteilt in 4 Abschnitte, mit dem Bezeichnungen der Gezeiten. Am Ende des Buches findet man eine Übersicht mit den Stammbäumen sowie ein Quelleverzeichnis. Die Protagonisten wirken lebensecht und authentisch. Es ist überwiegend aus der Sicht vom Ich-Erzähler Yann geschrieben, dazwischen gibt es immer wider Teile in Kursivschrift mit Briefen und Handlungen aus der Vergangenheit. Man erfährt viel über den Schiffbau, die Gewalt des Meeres, den Ärmelkanal, über die Küstenbewohnern, deren Alltag und ihren Respekt vom Wasser. Das Meer spielt eine wichtige Rolle, seine heilende Kraft, der tagtägliche Umgang der Menschen mit dem Wasser, seine Verschmutzung und der Klimawandel. Mensch und Wasser bilden eine Einheit, die hier genauer beleuchtet wird. Dazu verbirgt dieser Roman viel Familiendrama, Ahnenforschung sowie sehr viele spezielle Infos über Schiffe und deren Bau. Sowie Yann auf einer erfolgreichen Gedankenreise. Insgesamt vergebe ich 4 Sterne und eine Weiterempfehlung.