Familiensaga mit kleinen Längen

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In „Rückkehr nach St. Malo“ erzählt Hélène Gestern eine feinfühlige Geschichte über Erinnerung, Familiengeheimnisse und den Versuch, mit der eigenen Vergangenheit Frieden zu schließen. Nach dem Tod seines Vaters kehrt Yann Paris in das Haus seiner Kindheit an der bretonischen Küste zurück. Dort stößt er auf alte Dokumente, die ihn auf eine Spur dunkler Kapitel der Familiengeschichte führen – tief verwoben mit der bewegten Vergangenheit der Region und der kleinen Insel Cézembre.

Gesterns Schreibstil ist atmosphärisch dicht und bildreich – die raue Schönheit der Bretagne wird lebendig spürbar. Die Verbindung von persönlichem Drama und historisch-geografischem Hintergrund ist gelungen, auch wenn die Vielzahl an Figuren und Rückblenden gelegentlich etwas Konzentration fordert.

Trotz kleiner Längen gelingt der Autorin ein bewegender Roman über Herkunft, Versöhnung und das Suchen nach Wahrheit in den Spuren der Vergangenheit. Für Liebhaber von Familiensagas mit Tiefgang und starker Atmosphäre ist dieses Buch sehr empfehlenswert.