Leider an vielen Stellen sehr langatmig

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Yann arbeitet als Geschichtsprofessor in Paris. Als seine Ehe in die Brüche geht und sein Vater stirbt, braucht er eine berufliche Pause und kehrt zurück nach Saint-Malo ins Haus seiner Kindheit. Dort werden Erinnerungen an die Kindheit wach, an seinen viel zu früh verstorbenen Zwillingsbruder, mit dessen Tod Yann immer noch sehr zu kämpfen hat. Und im Haus der Eltern wird Yann auch wieder die höchst problematische Beziehung zu seinem Vater bewusst. Wie sehr dieser seine Söhne angetrieben und unter Druck gesetzt hat. Im Arbeitszimmer des Vaters findet Yann schließlich Aufzeichnungen seines Urgroßvaters. Dieser hatte zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts die Reederei und damit den Grundstein für den Aufstieg der Familie Kérambrun gelegt. Doch je tiefer Yann in die bislang weitestgehend unbekannte Geschichte seiner Familie eintaucht, desto deutlicher wird, welch Abgründe sich da auftun und wie die Ereignisse der Vergangenheit möglicherweise auch sein Leben beeinflusst haben.

Schon vom Umfang her ist das Buch eine Wucht. Der Schauplatz ist mit der rauen bretonischen Küste sehr gut gewählt. Schließlich hat auch die Familie, die im Zentrum des Romans steht, stürmische Zeiten erlebt. Äußerst spannend ist, wie der Protagonist mit jedem Schriftstück ein bisschen mehr in Erfahrung bringt und nebenbei noch einen Kriminalfall löst. Allerdings hat das Buch leider auch einige Längen. Die Beschreibungen sind oft sehr ausschweifend und langatmig. Das dämpft ein bisschen die Lesefreude. Ein paar Kürzungen hätten dem Text da gut getan.