St. Malo und Cézembre

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milena Avatar

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Hélène Gestern ist eine sehr gute Erzählerin. Kraftvoll einerseits, aber auch sehr poetisch andererseits erzählt sie die Geschichte der Familie Kérambrun.
Ein 500 Seiten dicker Familienroman, angesiedelt in der Heimat der Familie, stellt sowohl die Familie als auch die Landschaft der Bretagne und das Lebensgefühl in diesem Teil Frankreichs vor. Man kann - wenn man will- tief eintauchen in das Gefühl, in Meeresnähe zu leben und hört förmlich das Geschrei der Möwen. Die 500 Seiten sind auch diesen Bechreibungen von Landschaft und Schauplätzen geschuldet. Yann kehrt nach dem Tod seines Vaters, zu dem er, im Gegensatz zu seinem toten Zwillingsbruder, ein eher distanziertes Verhältnis hatte, heim in die Bretagne nach St. Malo, um in einem Sabatjahr mit sich, seiner Kindheit, seiner Jugend und dem Nachlass klarzukommen. Er spürt der Familiengeschichte in St. Malo und der Nachbarinsel Cézembre nach und entdeckt manches, was er noch nicht wusste und was ihm jetzt Klarheit verschafft. Die hinten im Buch abgedruckten Familienstammbäume helfen sehr, den Überblick in diesem schönen, aber für meinen Geschmack etwas zu weitschweifigen Roman nicht zu verlieren.