Von Allem ein wenig Meer

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lese-esel Avatar

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Was mir an dem Roman besonders gut gefällt, ist das sanfte Wiedergeben von Stimmungen und das geduldige Nachforschen des Helden, um die entdeckten Unstimmigkeiten in der eigenen Familiengeschichte aufzuklären. Dass Yann Historiker ist, mag die Sache begünstigen.
Besonders besticht dabei der Ort des Geschehens - die Bretagne - und dort direkt am Meer. Immer wieder der Blick aus dem Fenster, die unterschiedlichen Wetterlagen und das Nachfühlen eines Lebens am Meer. Die dort beschriebene raue Natur und der Einfluss des Meeres auf den Alltag der Menschen. Aber auch das Gefährliche des Meeres und der Zauber von Inseln mitten im Ozean bilden einen großen Teil der Beschreibungen in der Geschichte.
Die Gefühle der Protagonisten bleiben dabei immer eine Handbreit unter dem Meer, sie sind spürbar, aber nicht beherrschend. Das rückt die Bedeutung der Landschaft und der Detektivarbeit des Historikers in den Mittelpunkt.
Es beweist wieder mal, dass das Leben eines Menschen im Einklang mit der Natur und eine sinnvolle Beschäftigung, ihm gut tun und ihn in der Spur halten oder wieder dahin zurückbringt.
Dieser Roman ist eine wundervolle Lektüre für Menschen, die sich in die Stille einer Erzählung versenken möchten, um dabei selbst zur Ruhe zu finden.