Gedankenexperiment

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luna66 Avatar

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Die Prämisse des Romans finde ich sehr spannend - eine Gruppe von sieben mehr oder weniger befreundeten jungen Leute in einer einsamen Waldhütte ohne Kontakt zur Außenwelt. Die Atmosphäre ist düster, die Stimmung angespannt, erst recht, als plötzlich ein mysteriöser alter Mann auftaucht und behauptet der Tod zu sein. Spätestens an dieser Stelle wird klar, dass der Roman noch eine zweite, philosophische Ebene hat und es darum geht die Grenzen von Moral und Ethik auszuloten.

Die Rückblenden in die Vergangenheit verschafften einen gewissen Zugang zu den Charakteren, jedoch blieben die Beweggründe für ihr Handeln für mein Empfinden zu vage, mehr behauptet als wirklich nachvollziehbar. Besonders die Beschreibung von Felix als arrogantem „rich kid“ empfand ich als zu klischeehaft. Dennoch entfaltete der Roman für mich eine richtige Sogwirkung, ich war sehr gefesselt beim Lesen und gespannt darauf wie Daniel Alvarenga die ganze Story auflöst. Doch das Ende ließ mich ziemlich ratlos und enttäuscht zurück. Sicher ist es gut sich nach der Lektüre noch seine eigenen Gedanken zu machen, aber hier blieben mir zu viele offene Fragen.
Aber der Weg bis dahin war durchaus spannend und interessant und der eigenwillige Schreibstil hebt das Buch auch aus der Masse der vielen Thriller heraus, die momentan auf den Markt geworfen werden.