Schade

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gelincik Avatar

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Nachdem ich den Erfolg von „Hundswut“ mitbekommen hatte, waren meine Erwartungen an den neuen Roman von Daniel Alvarenga namens "Ruf der Leere" ziemlich hoch. Das düstere Setting in einer abgelegenen bayerischen Hütte und dieses moralische Dilemma – wer darf überleben und wer nicht? – klangen nach einem psychologischen Pageturner. Aber leider konnte mich das Buch nicht wirklich überzeugen...
​Es fiel mir schwer, eine Bindung zu den Charakteren aufzubauen. In einer Geschichte, die so stark von der Gruppendynamik lebt, müssen die Figuren greifbar sein. Hier blieben sie für mich leider etwas zu blass, und ihre Handlungen wirkten manchmal eher dem Plot geschuldet als ihrer Persönlichkeit.
​Das Buch stellt eine extrem spannende moralische Frage, kratzt aber für meinen Geschmack zu sehr an der Oberfläche. Anstatt wirklich tief in die Abgründe der menschlichen Psyche einzutauchen, wird die Handlung oft durch äußere Ereignisse vorangetrieben, die sich teilweise etwas zu konstruiert anfühlten.
​Auch die versprochene Düsterheit ist in meinen Augen definitiv nicht vorhanden. Schade, da wäre mehr drin gewesen!
Von mir gibt es 2 von 5 Punkten.