ruh

Toller Text

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Keine klassische Geschichtenerzählung. Ein Roman, der die künstlerische Freiheit ausschöpft und die Prosa in den Mittelpunkt stellt. Klar, es wird die fiktive Geschichte von Cemal erzählt und seinem Lehreralltag mit seiner Tochter, wie der alltägliche Rassismus ihm zusetzt, wie er ein positives Umfeld für seine Tochter herbeiführen will. Aber eben auch wie er in seinen Träumen des Nachts von der Urgroßmutter eingeholt wird. Seine Wurzeln aufgedeckt werden und ihm das Leben zwischen den Stühlen schwer macht.
Toll fad ich auch, dass türkische Sätze eingeflochten wurden. Da merkt man wie schnell man selbst das sichere Terrain verlässt und ins Straucheln kommt. Immer eine Frage der Perspektive was verstanden wird und Nähe erzeugt. Auch deshalb so passend, dass es gerade nicht übersetzt wurde!
Ein Roman, der nicht all zu dick ist und einen guten Einblick auf lyrische Art gibt was es heißt einen Migrationshintergrund zu haben. Mir hat die Lektüre gut gefallen und ich kann sie empfehlen, wenn man sich gerne Themen nicht nur linear annähert und auch ein poetisches Element wertschätzen kann.