Eine augenöffnende Story mit feministischem Ende

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evelynpagel Avatar

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Mir hat das Buch "Rules for beeing a girl" gut gefallen. Wie auch die Leseprobe, habe ich die Story über Marin sehr gern weitergelesen.

Ich glaube allerdings, es ist auch typisch für amerikanische Teenager - egal ob Mädchen oder Junge - dass dort gewisse Erwartungen gelten. Gesagt oder ungesagt: Mädchen sollten hübsch, unauffällig, anständig und folgsam sein und Jungs dürfen schonmal draufgängerisch und rebellisch, aber bitte sportlich und gutaussehend sein. Beide sollen auch bitte gute Noten haben, damit sie - mit oder ohne Stipendium - später fein studieren können.
Ja, und auch hier in unserer Gesellschaft ist das auch so: Mädchen sind hübsch, niedlich und brav am besten. wenn sie sich zu körperlich betont, oder gar zu auffällig geschminkt zeigen oder auch noch ganz in schwarz rumlaufen und nicht den ganzen Tag lächeln, dann wirds schwierig ohne Vorurteile geprägt zu werden. Jungs sind entweder "Babos" oder "Opfer" und das wird sich vermutlich nicht viel ändern, wenn wir als Eltern nicht auch endlich mal anfangen, weltoffener und unvoreingenommen als Vorbild zu funktionieren...
Und genau von den Erwachsenen im Buch wird Marin ausgebremst, ausgenutzt und verarscht. Kann man nicht anders sagen. Es ist auch sehr realistisch dargestellt, wie es tatsächlich abläuft, wenn man einen Lehrer, oder überhaupt einen Erwachsenen des Missbrauchs, Übergiffs etc. beschuldigt. Es kommt immer der Satz: "bist du dir da ganz sicher, dass das SO passiert ist?!" Und deswegen sind die Dunkelziffern in puncto Kindesmissbrauch immernoch enorm höher, als die öffentlich belegten.
Gut fand ich auch die Lovestory, die sich parallel entwickelt hat, aber leider fand ich nicht so gut, dass es nicht so das Ende war, wie man sich gewünscht hat. War mit etwas zu feministisch.

Das Buch hat eine ansprechende und auffällige Gestaltung und die Art und Weise, wie es geschrieben wurde, hat mir auch gut gefallen. Das Buch ist sowohl für Teenager, als auch für Erwachsene geeignet.