Überraschend zwiespältig

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syndala Avatar

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Ich habe das Buch geliehen bekommen und mich vorher gar nicht darüber informiert. Zu Beginn hatte ich also absolut keine Ahnung, worum es in dem Buch geht.

Der Leser wird abrupt mitten ins Geschehen geschmissen und muss sich erstmal orientieren. Zu Anfang war ich sehr irritiert von dem Buch und fand es absolut furchtbar, daher wollte ich es schon weg legen. Die Charaktere waren alle oberflächliche stereotypen, die mich beim lesen einfach in den Wahnsinn getrieben haben mit ihrer Art.
Im Verlaufe der Geschichte macht die Protagonistin aber einen enormen Wandel durch, wodurch sie für mich als Leser erträglicher wurde. Die störenden Nebencharaktere (allen voran Chloe und Jacob) kommen zum Glück nur noch am Rande vor und es treten interessantere und glaubwürdigere Charaktere auf die Bildfläche.

Die Herangehensweise wie die Thematik (Feminismus, Sexismus, Diskriminierung) durch die Protagonistin erlebt und aufgearbeitet wird, finde ich gut umgesetzt. Nachdem "Vorfall" sieht Marin viele Sachen und Themen anders als vorher und bginnt sich mit Sexismus und Diskriminierung auseinander zu setzen. Sie beginnt Ungerechtigkeit zu hinterfragen und möchte selbst einen Beitrag leisten, um die Welt ein kleines Stückchen besser zu machen.
Leider handelt sie in manchen Aspekten für mich trotzdem völlig unverständlich und unlogisch. Etwa die Hälfte der Zeit ist sie mir zudem immernoch furchtbar unsympathisch.

Der Schreibstil des Buches ist sehr schlicht gehalten und kommt ohne viele Ausschmückungen aus. Dadurch lässt sich das Buch wirklich schnell und leicht lesen.

Alles in allem bin ich was das Buch - und vorallem meine Meinung dazu - angeht etwas zwiegespalten. Das Thema ist grandios, die Umsetzung gefällt mir gut, aber die Charaktere sind überwiegend furchtbar und kaum auszuhalten.
Trotzdem habe ich das Buch gerne gelesen und hatte meinen Spaß dabei.