Wichtige Themen, manchmal zu wenig beleuchtet

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"Run for love" dreht sich nicht so sehr um Sport, wie es zunächst klingt. Es geht um Luca, eine toughe Frau, die sich selbstbewusst gibt und von sich behauptet, mit ihrem Körper zufrieden zu sein, sich dann aber in vielen Situationen doch unsicher verhält. Zudem knistert es zwischen ihr und Noël, aber in ihren Augen ist er viel zu schön für sie, was auch deutlich zeigt, dass sie mit sich selbst nicht so im Reinen ist, wie sie es gerne hätte. Sie möchte nicht von anderen aufgrund ihres Aussehens verurteilt/bewertet werden, muss sich aber im Laufe der Geschichte eingestehen, dass sie das bei anderen ebenfalls tut.
Der Stil ist größtenteils super zu lesen und komplexe Themen werden gut auf den Punkt gebracht. Manchmal wiederholen sich Wörter innerhalb eines Satzes oder dicht hintereinander, da hätte man vielleicht etwas gründlicher lektorieren können. Insgesamt mochte ich den lockeren und lustigen Stil jedoch.
In der Geschichte selber werden viele wichtige Themen angeschnitten, die sehr aktuell sind, von Feminismus über Bodyshaming bis hin zu Solidarität unter Frauen. Ich finde es super, dass über diese Themen geschrieben wird und sie wurden in diesem Buch verständlich transportiert. Jedoch waren es für diese kurze Geschichte viele Themen und man hatte das Gefühl, die Autorin hat versucht, alle mit reinzuquetschen. Dadurch sind manche Figuren etwas einseitig geworden, damit ein bestimmtes Thema schnell noch integriert werden konnte, und mir fehlt es dadurch stellenweise an Tiefgang.
Aber die Grundmessage des Buches habe ich geliebt und es war ein kurzweiliges Lesevergnügen!