Rundherum- und hin- und herfliegende Zahnbürsten

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metalpanda Avatar

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Der Klappentext versprach eine interessante Kindergeschichte und das Coverbild wirkte auf mich sehr einladend, ein Hauch Kindheit, sodass ich mir die Leseprobe näher angeschaut habe.
Leider hat mich die Leseprobe nicht besonders überzeugt. Ein Prominame deutet eben nicht unbedingt auf eine lohnenswerte Lektüre hin.

Schon die ersten Zeilen wirkten auf mich etwas verwirrend, die Leseprobe scheint mittendrin zu beginnen: "Katharina steht vor dem Spiegel. Langsam, ganz langsam putzt sie WEITER" - irgendwie fehlt mir da die Vorgeschichte. Leider konnte ich auch nicht erkennen, ob die Leseprobe vielleicht wirklich aus der Mitte des Buches entnommen wurde, denn eine Seitennummerierung konnte ich nirgendwo entdecken.
Auch der pädagogische Wert der Lektüre ist fragwürdig. Beispielsweise ist die Mama der kleinen Katharina nicht beim Zähneputzen dabei, was man als vernünftige Eltern wohl machen würde. Sie kommt lediglich zum Nachputzen vorbei.
Und auch wenn die Geschichte von der Zahnbürste, die sich in einen kleinen Drachen verwandelt, sehr niedlich ist, frage ich mich, warum die Zahnbürste auf jeder zweiten Seite wahlweise auf dem Boden im Kindergarten, unter dem Badschrank oder in der Umhängetasche rumliegt oder gegen die Erzieherin gepfeffert wird. Davon abgesehen, dass es alles andere als hygienisch ist, kann man es sich ja schon vorstellen, was die Kinder nach dem Lesen mit ihren Zahnbürsten anstellen werden, um den kleinen Drachen Kaschu zu sehen!
Auch die komplette Geschichte wirkt bisher etwas an den Haaren herbeigezogen - geht es beim Zähneputzen nur darum, so viel wie möglich zu putzen, damit der Drache den Drachenflugwettbewerb gewinnen kann?! Das Mädchen in der Geschichte hat gerade zuhause ihre Zähne geputzt und putzt beim Eintreffen im Kindergarten schon wieder - Quantität ist nicht gleich Qualität.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Geschichte ganz niedlich ist, aber nicht unbedingt als "Ratgeber" zum Thema Zähneputzen für Kinder hergenommen werden sollte; die Bilder sind wirklich süß und werten das Buch zumindest optisch auf. Man hätte mehr aus der Geschichte machen können - zumindest habe ich bisher den Eindruck. Mag sein, dass sich die Geschichte noch auf weiteren Seiten entwickelt.