Ein auf 192 Seiten komprimiertes Post-Ost-Trauma 💭
„Während der Geschäftsführer von Bêp Viêt sich so rührend sorgte, musste ich an den vietnamesischen Zigarettenverkäufer denken, den die Telekom-Drücker damals einfach in den Busch schubsten. Nachdem sie bekommen hatten, was sie von ihm wollten. So ist es eben, Ausländer, die keinen ökonomischen Vorteil mehr bieten, werden verstoßen.“
💭 Um wen geht’s?
Um eine Familie aus Kyjiw, die russische Spezialitäten in Leipzig verkauft. Um einen Krieg, der spaltet, auch am Küchentisch. Um einen Sohn, der daran verzweifelt, und in dieser Verzweiflung ins ukrainische Kriegsgebiet fährt, allen irren russischen Fernsehlügen zum Trotz. Es geht um Mütter, Söhne, Zugehörigkeit und den frischen Fisch in der Auslage vom Магазин.
💭 Meine Meinung
Dieses Buch war anders schmerzhaft, ein auf 192 Seiten komprimiertes Post-Ost-Trauma. Stellenweise unfassbar witzig, dann wieder tieftraurig, ganz oft bittersüß. Als Russlanddeutsche habe ich es fast ein bisschen zu sehr gefühlt - in unserer Geschichte ist die Heimatlosigkeit tief verwurzelt, nicht erst seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Und wenn @dmitrij_kapitelman von „Mutter-Sprache“ schrieb, habe ich mich wieder daran erinnert, wie ich mich vor 3 Jahren erneut schämte, meine in der Öffentlichkeit zu sprechen.
Leider sind mir stellenweise die Anekdoten und Pointen durch die Finger geglitten, auch so ein Post-Ost-Erbe - ständig hast du das Gefühl, die eigene Geschichte nicht richtig zu fassen zu kriegen. Das hat mich ein bisschen traurig gemacht.
💭 Fazit
Ein hochpolitisches Buch, das vor allem am Küchentisch stattfindet, und das macht es so brillant. Das Trauma einer ganzen Generation, gepresst zwischen zwei Buchdeckel. Lustig, tragisch, hochaktuell, verwirrend, aufwühlend und in einer Sprache geschrieben, die sagt: Das war nicht mein letztes Buch von Dmitrij Kapitelman.
3,5 von 5 ✨
💭 Um wen geht’s?
Um eine Familie aus Kyjiw, die russische Spezialitäten in Leipzig verkauft. Um einen Krieg, der spaltet, auch am Küchentisch. Um einen Sohn, der daran verzweifelt, und in dieser Verzweiflung ins ukrainische Kriegsgebiet fährt, allen irren russischen Fernsehlügen zum Trotz. Es geht um Mütter, Söhne, Zugehörigkeit und den frischen Fisch in der Auslage vom Магазин.
💭 Meine Meinung
Dieses Buch war anders schmerzhaft, ein auf 192 Seiten komprimiertes Post-Ost-Trauma. Stellenweise unfassbar witzig, dann wieder tieftraurig, ganz oft bittersüß. Als Russlanddeutsche habe ich es fast ein bisschen zu sehr gefühlt - in unserer Geschichte ist die Heimatlosigkeit tief verwurzelt, nicht erst seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Und wenn @dmitrij_kapitelman von „Mutter-Sprache“ schrieb, habe ich mich wieder daran erinnert, wie ich mich vor 3 Jahren erneut schämte, meine in der Öffentlichkeit zu sprechen.
Leider sind mir stellenweise die Anekdoten und Pointen durch die Finger geglitten, auch so ein Post-Ost-Erbe - ständig hast du das Gefühl, die eigene Geschichte nicht richtig zu fassen zu kriegen. Das hat mich ein bisschen traurig gemacht.
💭 Fazit
Ein hochpolitisches Buch, das vor allem am Küchentisch stattfindet, und das macht es so brillant. Das Trauma einer ganzen Generation, gepresst zwischen zwei Buchdeckel. Lustig, tragisch, hochaktuell, verwirrend, aufwühlend und in einer Sprache geschrieben, die sagt: Das war nicht mein letztes Buch von Dmitrij Kapitelman.
3,5 von 5 ✨