Sexy Mafia-Story - teils spannend, teils mit fehlender Tiefe

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chiralu Avatar

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Das Buch „Ruthless Creatures“ hat mich aufgrund seines düsteren, geheimnisvollen Covers angesprochen und der Klappentext klang vielversprechend.

Natalies Verlobter verschwand spurlos am Tag ihrer Hochzeit und mit ihm verschwand Natalies Lebensfreude. Auch nach fünf Jahren pausierte ihr Leben und sie steckt nach wie vor in ihrer Trauer fest. Dies wurde von der Autorin so gut dargestellt, dass die Trauer wirklich fühlbar ist und ich direkt mit Natalie mitlitt. Das führte dazu, dass mir Natalie schnell sympathisch war und ich mich gut in sie hineinversetzen konnte.

Doch als plötzlich der mysteriöse Fremde namens Kage in der Stadt auftauchte, der dann auch noch kurzzeitig ihr Nachbar sein sollte, konnte ich die plötzlich entstehende Spannung zwischen den beiden Charakteren nicht mehr so richtig nachvollziehen. Ich gebe zu, dass Kage wirklich interessant dargestellt wurde und dass das Bad Boy Image anziehend sein kann, aber die Entwicklung der Beziehung der beiden Charaktere zueinander ging mir viel zu schnell. Natalie wirkte zuvor wie jemand, der Null Komma Null Interesse an anderen Männern hatte und die mit ihrem verschwundenen Verlobten nach wie vor nicht abschließen konnte. Das war so überzeugend dargestellt und dann soll sie von 0 auf 100 in wenigen Sekunden in Flammen stehen vor Leidenschaft?

Ich weiß ja nicht. Das konnte mich nicht überzeugen. Ich konnte es nicht nachempfinden und mitfühlen. Hier hätte ich mir gewünscht, dass es sich ein klitzekleines bisschen langsamer entwickelt und die Gefühle besser ausgearbeitet werden.

Auch hätte ich mir gewünscht, dass die Mafia Story noch mehr Tiefe erhalten hätte, denn hey, die war wirklich spannend. Stattdessen geriet sie öfters mal in den Hintergrund und stattdessen rückte der Spice in den Vordergrund und nahm sehr viel Raum ein. Für meinen Geschmack war es etwas zu viel Spice und teils zu plump, aber dennoch war es gut geschrieben – traf nur nicht meinen persönlichen Geschmack.

Der Mafia Part hat mich hingegen sehr gefesselt und auch, wenn einige Situationen sehr vorhersehbar waren, hat mich die Enthüllung des Verschwindens ihres Verlobten wirklich überrascht. Damit hatte ich nicht gerechnet.

Zusammenfassend kann man sagen, dass mich das Buch zwar nicht vollständig überzeugen konnte, aber mich dennoch teils gut unterhalten hat. Der hohe Spice Anteil gehört vermutlich einfach zu diesem Genre dazu, weshalb ich hierfür keine Punkte abziehe – das Genre kann ja nichts dafür, dass es nicht meinem persönlichen Geschmack entspricht. Dennoch hätte ich mir an einigen Stellen mehr Tiefe gewünscht, sei es bei dem Beziehungsaufbau zwischen Natalia und Kage oder der Mafia Story.