Neubeginn

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annabelle Avatar

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Was macht frau wenn das Leben in Trümmern liegt? Scherben zusammenfegen und einen Neubeginn wagen.
So wie Charlotte, die Hauptfigur des Romans, deren Leben schon länger nicht mehr glücklich ist. Auch ihr Beruf als Lehrerin in einer Berufsfachschule ist mehr Frust als Lust.
Als sie dann ihren Ehemann mit der Klavierlehrerin ihrer Tochter im eigenen Haus erwischt, setzt sie ihn vor die Tür.
Beim Räumen des Hauses findet sie ein altes Handy, auf dem sich noch eine Sprachnachricht ihrer Schwester Doro befindet, zu der sie seit elf Jahren, seit einem großen Streit, keinen Kontakt mehr hat. Charlotte beschließt ihre Schwester zu suchen und sich mit ihr zu versöhnen. Doch die Suche gestaltet sich schwieriger als gedacht, denn Doro scheint wie vom Erdboden verschwunden zu sein. Eine erste Anlaufstelle ist ein ehemaliger Freund der Schwester, ein gescheiterter Musiker. Auf der weiteren Suche trifft sie auf mehrere ehemalige Freunde und skurile Typen, bis sie endlich am Ziel angekommen zu sein scheint.
Auf dem Weg dorthin erfährt sie mehr über ihre Schwester als ihr bisher bewusst war. Sie entwickelt eine andere Sichtweise auf manche Dinge, auch zu sich selbst und zu ihren Schülerinnen.
Am Ende steht ein Neubeginn, den sich Charlotte zunächst so nicht vorgestellt hat.

Mir hat der Roman gut gefallen. Titel und Cover finde ich sehr gelungen, vor allem das Bild mit der Grinsekatze und dem Strauß bunter Vögel. Der Titel lässt im ersten Moment auf einen affigen Frauenroman deuten, ist zum Glück aber ernster geschrieben, wobei es an Witz und Ironie nicht fehlt. Schön finde ich die Idee des "Werther - Rap". Was wohl Herr von Goethe dazu sagen würde...?