Sag zum Abschied leise Blödmann

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raschke64 Avatar

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Auf der Rückseite des Buches steht: Charlotte wirft ihren Mann raus, weil der sie zum x-ten Mal betrogen hat. Beim Leerräumen des gemeinsamen Hauses stolpert sie über ein altes Handy. Und über eine uralte Mailboxnachricht von Doro. Das verrücke Huhn ist schon seit Jahren untergetaucht, doch plötzlich hat Charlotte Sehnsucht nach ihrer unsteten Schwester. Charlotte macht sich auf die Suche. Ihre heißeste Spur: Doros ehemalige Liebhaber. Und jeder Mann bringt sie ihrer Schwester näher – und einem bunten Leben, das sie sich an der Seite ihres Exmannes nie hat träumen lassen.
Dieser Text fasst den Buchinhalt so treffend zusammen, dass man ihn nicht ergänzen muss.
Was auf den ersten Blick wie ein übliches Trennungsbuch mit sofort neuer Liebe und viel Kitsch aussieht, entpuppt sich als eine – oft witzige – Suche nach einem neuen Leben und nach der Schwester, die in Jugendzeiten zwar so herrlich schräg war, die aber – wie sich auch herausstellt – die oft normale Schwester so beneidet hat. Und so wird die Suche auf einmal eine Suche nach den eigenen Ansprüchen an das Leben, nach mehr Veränderung und nach der Möglichkeit, diese Veränderungen auch zu tun. Auch danach, dass die oft eigentümlichen Ex-Freunde der Schwester auch irgendwie immer liebenswert sind – jeder auf seine Art. Mich hat das Buch wirklich positiv überrascht, denn obwohl ich es quasi in einem Rutsch gelesen habe und mich herrlich dabei unterhalten fühlte, war es bei aller Leichtigkeit nicht einfach nur flach, sondern regte auch zum Nachdenken über die Nutzung der Möglichkeiten im Leben an – ohne erhobenen Zeigefinger. Ein schönes Sommerbuch – und doch nicht nur.