Todsünde Zorn

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Das Buch „Saligia“ von Swantje Oppermann fällt bereits durch das Cover auf, das an alte Comics erinnert . Der rote Titel unter dem Mädchen (Hauptcharakter Keira) scheint in die Flammen überzugehen, die sie umzüngeln.

Die 16-jährige Aussenseiterin Keira wird schon immer von ihrem Zorn beherrscht. Wegen ihrer häufigen Wutausbrüche und ihrer Misstrauen erregenden Erscheinung hat sie keine Freunde, wird von ihren Mitschülern täglich gemobbt. Auch bei ihrer Mutter findet sie weder Verständnis noch Liebe.
Als ein geheimnisvoller Mann im Anzug auftaucht und erzählt, daß sie eine Saligia sei und das Erbe einer der sieben Todsünden in sich trage, das ihr übersinnliche Kräfte verleiht, entschließt Keira sich nach einigem Zögern, den Fremden zu begleiten.
Auf der Canterbury School lernt sie mit den Saligia ihre Macht zu kontrollieren und mit ihr umzugehen. Endlich scheint Keira dazuzugehören und angekommen zu sein. Doch dann erfährt sie vom Tod einer Mitschülerin- was verbirgt ihr neues Zuhause und wem kann sie trauen? Unter ihren Mitschüler, die Todsünden wie Hochmut, Habgier, Wollust, Trägheit, Völlerei oder Neid in sich tragen, muß sie sich behaupten.

Dieses Jugendbuch ist gut und flüssig geschrieben und bietet all das, was man erwartet: Liebe, Alltag mit nerviger Familie oder Schule, Freundschaft und Enttäuschungen.

Die Idee, die Todsünden zu personifizieren, fand ich bemerkenswert. Von Beginn an konnte ich mich gut in Keira hineinversetzen. Auch die weiteren Personen wurden gut eingeführt und man hatte während des Lesens das Gefühl, sie näher kennenzulernen. Die Geschichte bleibt bis zum Ende spannend, allerdings blieben einige Details zu unerklärt. Die Erzählweise aus verschiedenen Perspektiven, die den Fokus aber auf der Hauptperson läßt, wurde gelungen umgesetzt. 4*