Fantasievoll, aber auch etwas übertrieben

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kleine_raupe82 Avatar

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Paul Spinner, der Onkel von Samantha, Buffy und Nipper, verschwindet plötzlich spurlos. Er hinterlässt seinen Nichten und seinem Neffen tolle Dinge: 2,4 Milliarden Dollar, die New York Yankees und einen löchrigen alten Regenschirm. Äh, einen Regenschirm? Ja, das ist auch Samanthas Reaktion, die mit ihrem Onkel zusammen am liebsten Rätsel gelöst hat. Sie ist erstmal maßlos enttäuscht, aber es dauert gar nicht lange, bis ihr klar wird, dass eben dieser alte Regenschirm Teil eines supergeheimen Rätsels ist, das sie und ihren Bruder Nipper in ferne Länder führen wird. Allerdings wird das Abenteuer nicht ganz ungefährlich, denn eine stinkende Bande von Ninjas ist ihnen dicht auf den Fersen und setzt alles daran, den Regenschirm in ihren Besitz zu bringen.

Klappentext und Cover dieses Buches haben mich direkt angesprochen, die Umsetzung konnte mich dann allerdings nicht hundertprozentig überzeugen. Der Autor Russell Ginns sprüht auf jeden Fall nur so vor Ideen. Es handelt sich hier um eine wirklich fantasievolle Geschichte, die Figuren sind alle sehr skurril, ebenso die Abenteuer, die Samantha und Nipper erleben. Anfangs hat mir das alles sehr gut gefallen, zum Beispiel die Magbahn, eine unterirdische Magnetbahn, mit der man unglaublich schnell durch die Welt reisen kann. Toll fand ich auch die kurzen Hintergrundinfos zu verschiedenen Bauwerken, Gemälden oder ähnlichen Dingen, die es im Buch gibt, sowie die Rätsel. Genau das Richtige für die Zielgruppe ab 9 Jahren. Irgendwann wurde es mir aber zu viel mit all den Einfällen und Ideen, mir schwirrte geradezu der Kopf davon. Wie schon ein anderer Rezensent schrieb, kam es mir so vor, als würde ich das sehr actiongeladene Drehbuch zu einer neuen Zeichentrickserie für Kinder lesen. Manche Dinge fand ich wiederum einfach nur albern, wobei das sicher Geschmacksache ist, bei der Zielgruppe kann der Autor damit ja möglicherweise punkten.

Fazit: Eine fantasievolle und skurrile Geschichte, jedoch wäre hier weniger manchmal mehr gewesen. Der Geschichte hätte etwas mehr Ruhe gut getan, auch hätte ich mir gewünscht, dass die Figuren besser eingeführt und genauer charakterisiert werden. Die stinkenden Ninjas hätte ich nicht gebraucht. Ich weiß noch nicht, ob ich den zweiten Band lesen werde und vergebe 3,5 Sterne, aufgerundet auf vier.